Radar
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AK Unternehmensradar 2023

Der AK Unternehmensradar wirft einen Blick auf die wirtschaftliche Performance der großen Kapitalgesellschaften des Landes im Zeitraum 2020 bis 2022. Die Unternehmen sind mit einer krisenfesten finanziellen Stabilität ausgestattet, auch die Investitionstätigkeit wurde 2022 weiter angekurbelt. Die Eigentümer:innen konnten sich aufgrund der sehr guten Ertragslage - trotz des schwierigen Umfelds - über zweistellige Renditen freuen. Der Bruttoverdienst der Beschäftigten  blieb hingegen hinter der Produktivitätsentwicklung zurück.

Schieflage in der betrieblichen Verteilungspraxis

Trotz der wirtschaftlichen Widrigkeiten (Energiekrise, Schwierigkeiten bei den Lieferketten, Rekordteuerung) konnten die Unternehmen ihre operativen Gewinnspannen auf sehr hohem Niveau stabil halten. Die Jahresüberschüsse, also der Gewinn inklusive Zuschüsse und Beteiligungserträge, legte sogar um gigantische 16,9 % gegenüber 2021 zu. Im Vergleich zu 2020 stellt dies ein Riesenplus von 47,3 % dar. Darüber hinaus durften sich die Eigentümer:innen über eine steigende zweistellige Verzinsung ihres eingesetzten Eigenkapitals freuen. Die Dividenden haben sich etwas reduziert; die Ausschüttungsquote lag bei 69,1 %. Es ist aber nachträglich mit weiteren Ausschüttungen zu rechnen.

Bei der Wertschöpfung und beim Gewinn pro Kopf verzeichneten die Unternehmen unerwartet hohe Zuwächse. So legte die Wertschöpfung im Jahr 2022 um 8,1 % zu und lag damit um 18,8 % über dem Wert von 2020. Der Bruttoverdienst
erhöhte sich im selben Zeitraum um 8,3 % und blieb damit um 10,5 Prozentpunkte hinter der Produktivitätsentwicklung zurück. Die Gewinne konnten 2022 sogar um 16 % auf 31.923 Euro pro Kopf gesteigert werden. Gegenüber dem Geschäftsjahr 2020 sogar ein sattes Plus von 52,3 %.

Effektive Unternehmensbesteuerung

Neben der immer stärker werdenden Schieflage bei der innerbetrieblichen Verteilung stellt sich angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und der Finanzierung
des Haushalts einmal mehr die Frage, ob die Senkung des Körperschaftsteuersatzes wirklich notwendig erscheint. In den großen Kapitalgesellschaften liegt im Jahr 2022 der effektive Steuersatz mit 21,5 % bereits jetzt um 1,5 Prozentpunkte unter der angedachten Senkung von 23 % im Jahr 2024. Bezogen auf die Betriebsleistung (bzw. den Umsatz) liegt die Gewinnsteuer gerade einmal bei 1,61 %. Ein Nachteil für den Unternehmensstandort ist damit bei weitem nicht in Sicht.

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