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Körpersprache und Dresscode

Selbstsichere, gelassene Körpersprache

Verhandlungen und Gespräche hängen zu einem erheblichen Teil davon ab, ob wir Selbst­sicherheit ausstrahlen. Unsere Körpersprache bringt u.a. unseren Status und unsere Macht zum Ausdruck. In der Art und Weise, wie wir uns bewegen, wie viel Raum, Zeit und Aufmerk­samkeit wir beanspruchen, drückt sich auch unsere (scheinbare) Macht aus. Unser Atem und unsere Körper­sprache können uns helfen, Selbstsicherheit aufzubauen und zu vermitteln. Sie können unseren Gesprächs­partnerInnen auch verraten, wenn wir uns unsicher und unwohl fühlen.

Man kann nicht nicht kommunizieren 

Diese Behauptung vom Kommunikationswissenschafter und Psycho­therapeuten Paul Watzlawick bezieht sich nicht nur auf die verbale, sondern auch auf die nonverbale Kommunikation. Watzlawick unterstreicht seine These mit der Aussage „man kann sich nicht nicht verhalten“ – Verhalten ist immer da, unabhängig davon ob wir etwas sagen oder nicht, wir senden immer körpersprachliche Signale aus. So spiegelt sich in unserer Körper­sprache unsere innere Befindlichkeit und je nach persönlicher Verfassung und Kontext, senden wir sehr unterschiedliche nonverbale Signale aus.

Nonverbale Signale der Unsicherheit bzw. der Unterordnung können sein:

  • Verlegenheitsgesten
  • unsicheres Lächeln
  • übermäßiges Kopfnicken
  • raumsparende Körperhaltung
  • angehaltener, flacher oder schneller Atem
  • unsteter oder abgewandter Blick
  • Blick senken oder abwenden
  • Raum abtreten, aus dem Weg gehen
  • sich berühren lassen
  • schmal, klein machen
  • schief, verkrümmt stehen
  • verstummen und gehorchen

Nonverbale Zeichen der Dominanz können sein:

  • anstarren oder fixieren
  • in den Raum des anderen eindringen
  • andere berühren
  • Stirn runzeln
  • breit, groß machen, strecken
  • gerade, aufrecht stehen
  • mit den Fingern zeigen
  • unterbrechen

Der erste Schritt zu einer selbstsicheren Ausstrahlung liegt in der Selbst­beobachtung. Die Zeichen der eigenen Unsicherheit zu reflektieren, unterstützt uns dabei, die Situation von einer Metaperspektive zu betrachten und neues erhalten anzuwenden. Ebenfalls nützlich ist es, Situationen und Zeichen der Sicherheit wahrzunehmen und diese für ein souveränes Auftreten zu verstärken.

Verbündeter der Macht – der Dresscode

Der Volksmund weiß: „Kleider machen Leute“. Der Auftritt eines mächtigen Menschen wird von vielfältigen Faktoren bestimmt – angemessenes Äußeres gehört auf jeden Fall dazu. Macht verfestigt sich auch durch Inszenierung. Die modernen Insignien der Macht ent­sprechen zwar nicht mehr dem zur Schau getragenen Prunk vergangener Tage, doch der jeweilige Dresscode gibt Auskunft über Zugehörigkeit oder Nicht-Zugehörigkeit. Der Dress­code macht sichtbar, zu welchem Machtzirkel sich jemand zuordnen möchte.

Auch wenn in den letzten Jahren einige junge GründerInnen aus den neuen Medien-und IT-Branchen rasch in den Zirkel der mächtigen Ent­scheidungs­trägerInnen aufgestiegen sind, wird die Inszenierung mit legerer Kleidung nur einzelnen "kreativen Köpfen“ zugestanden.  Generell wird eine der Freizeit oder auch der ansonsten üblichen Arbeitssituation angepasste Kleidung im Kontext Aufsichtsrat eher zu Irritationen führen. Auch wenn BetriebsrätInnen eventuell meinen, sie müssten im Aufsichtsrat ihren Status z.B. als ArbeiterInnen unter­streichen, indem sie z.B. im „Blauzeug“ bei der Sitzung erscheinen, stellt sich die Frage, ob dies zielführend ist. Sich auf Augenhöhe zu begegnen, erfordert auch angemessenes Outfit, und dies kann branchenspezifisch verschieden sein. So unterscheidet sich der Dresscode einer Bank von dem einer Produktionsfirma oder einer Non-Profit-Organisation.

AufsichtsrätInnen repräsentieren die obersten Entscheidungsgremien einer Organisation und der ihnen angemessene Dresscode ist eher formal und in der Business-Klasse verankert. Männer kleiden sich stilsicher in einem dunklen Anzug mit Hemd und Krawatte. Branchen­spezifisch kann auch ein Sakko mit Hemd passend sein, doch niemals ein zu legerer Casual-Friday-Stil. Frauen sind im klassischen Hosenanzug oder im Kostüm mit Bluse oder Top auf der stilsicheren Seite. Röcke sollten nicht zu kurz sein, und das Tragen von Strumpfhosen auch im Sommer gehört zum stilsicheren Auftreten dazu. Zu viel Schmuck oder sehr hohe Absätze senden eventuell missverständliche Signale aus und lenken von Fachkompetenz und Inhalten ab.

Mit einem angemessenen Outfit und Auftreten wird dem Gegenüber Respekt gezeigt. Kleidung und Äußeres können den Auftritt und die Rolle im Aufsichts­rat positiv unter­streichen sowie persönlich Sicherheit geben. Ein zu legeres Erscheinungsbild verringert die eigene Macht, ein die Persönlichkeit unterstreichender Business-Look wird das Durch­setzungs­vermögen unterstützen.

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