Praxisfall

Was passiert, wenn ein Betriebsrat überraschend aus den Medien von geplanten Umstrukturierungen im Betrieb erfährt? Wenn Mitarbeiter:innen von einem Tag auf den anderen um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen und den Betriebsrat mit zahlreichen rechtlichen und sozialen Anfragen konfrontieren? Wenn die Geschäftsführung die Mitbestimmungsrechte verletzt und gleichzeitig etliche Medienanfragen an den Betriebsrat gestellt werden? Und das in sehr kurzer Zeit?

So viel ist klar: Der Betriebsrat befindet sich in einer Krisensituation. Die Bewältigung von Krisen im Betrieb gehört zu den größten Herausforderungen für Betriebsratskörperschaften und Gewerkschaften. In kürzester Zeit gibt es in mehreren Bereichen massiven Handlungsbedarf. Betriebsrat und Gewerkschaft müssen sich unter hohem Zeitdruck auf neue Umstände einstellen, Lösungen und Strategien entwickeln und rasch handeln, alle Beteiligten sind plötzlich mit Interessen verschiedener AkteurInnen konfrontiert. Wie können Betriebsrät:innen und Gewerkschafter:innen auf solche Situationen im Betrieb bestmöglich vorbereitet werden?

Unsere Antwort in der Sozialakademie: der Praxisfall

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Kontakt

Martin Pakarinen  

martin.pakarinen@akwien.at

Banu Celik 
banu.celik@akwien.at

AK Wien - Bildungszentrum 
Theresianumgasse 16-18
1040 Wien

Ausgehend von einem praxisnahen Fall erarbeiten die Betriebsrät:innen Strategien und Handlungsoptionen und trainieren für den Ernstfall in der Praxis. Die Teilnehmer:innen müssen innerhalb einer Woche verschiedene Kompetenzen anwenden, die sie an der Sozialakademie vermittelt bekommen haben.

Dabei sind sie in vielerlei Hinsicht gefordert: Sie müssen einerseits selbstständig arbeiten, andererseits im Team Lösungen und Strategien entwickeln. Sie sind angehalten, als Betriebsratsgremium einen Krisenstab zu formieren, um rasch strategische Entscheidungen zu treffen und die Rollen und Aufgaben im Team effizient aufzuteilen.

Sie müssen (vor allem rechtliche) Anfragen von Kolleg:innen beantworten, Bilanzen analysieren, Betriebsratssitzungen und Betriebsversammlungen abhalten, sie sind mit Medienanfragen und -interviews konfrontiert, führen Verhandlungen mit der Geschäftsführung, ihren Rechtsanwält:innen sowie der Personalabteilung, sie organisieren Kampagnen und müssen die Belegschaft und die Öffentlichkeit als Mitstreiter:innen gewinnen. Die Fülle der Aufgaben wird zusätzlich erschwert, indem diese Aktivitäten in sehr kurzen Abständen, oft sogar zeitgleich, durchzuführen sind.

Tipp

Ein gutes Stimmungsbild gibt die filmische Dokumentation des Praxisfalls vom 66. Jahrgang der Sozialakademie.

Ausführlich in einem Buch dokumentiert ist der Praxisfall des 65. Jahrgangs der Sozialakademie. Dort wird das pädagogische Fundament dargelegt, auf dem der SOZAK-Praxisfall aufbaut. Es werden Vor- und Nachteile, Herausforderungen und die pädagogische Wirkung eines solchen Moduls erörtert. Durch die inhaltliche und strukturelle Darstellung des Praxisfalls können Personen, die in der gewerkschaftlichen Bildung tätig sind, diesen als Vorlage für den Einsatz in ihrer eigenen Bildungsarbeit nehmen.

Für Betriebsrät:innen und Gewerkschafter:innen kann das Buch eine Unterstützung sein, um  Lösungsstrategien für unterschiedliche Probleme zu finden; besonders hilfreich für Krisenzeiten sind die Checklisten zu verschiedenen Themen, die von Expert:innen zusammengestellt wurden.

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Banu Celik

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