Junger bärtiger Verkäufer trägt eine Packung Gips im Baugeschäft
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15.10.2021

Arbeitnehmer:innen entlasten –Muskel- und Skeletterkrankungen vorbeugen 

75. Treffpunkt SVP Aktuell

Arbeitnehmer:innen sind vor Einwirkungen die ihre Gesundheit gefährden zu schützen. Arbeitgeber:innen müssen dafür sorgen, dass Gefahren die am Arbeitsplatz vorliegen, ermittelt und wirksame Schutzmaßnahmen getroffen werden. 

Das gilt natürlich auch für die körperlichen Belastungen, welche auf Dauer Muskel- und Skeletterkrankungen (MSE) verursachen können. Hier zeigt sich jedoch enormer Handlungsbedarf. Denn laut dem aktuellen Fehlzeitenreport 2020 sind etwa ein Drittel der Arbeitnehmer:innen durch die Arbeit körperlich belastet. Die Kosten die dem Gesundheitssystem durch diese Erkrankungen entstehen bewegen sich im Bereich von einer Milliarde Euro pro Jahr – ganz zu schweigen vom persönlichen Leid der Betroffenen.


Aufgrund technischer Probleme bei der Aufnahme gibt es vom Vortag „Ergonomie in der Praxis, Arbeit gesund gestalten – Muskel und Skeletterkrankungen am Arbeitsplatz vorbeugen, Esther Domburg“ kein Video.

Muskel- und Skeletterkrankungen und ihre Ursachen

Viele körperlich beanspruchende Tätigkeiten können mittel- bis langfristig gesundheitliche Probleme verursachen. Diese treten vor allem dann auf, wenn in Kombination mit dem natürlichen Alterungsprozess des Bewegungsapparates regelmäßig körperliche Leistungsgrenzen überschritten werden. Liegen spezielle Belastungen in Berufen vor, so können diese nach jahrelanger Tätigkeit zu mitunter schmerzhaften Abnützungserscheinungen führen. 

Die Arbeitsmedizin und ihre Expertise müssen daher in Zukunft verstärkt in die Arbeitsplatzevaluierung eingebracht werden, um solche Arbeiten und Arbeitsplätze zu erkennen und dafür zu sorgen, dass Beschwerden nicht zu chronischen Leiden führen. Dieser Beitrag klärt auf, wie verschiedene, oft vorkommende Muskel- und Skeletterkrankungen entstehen und informiert über wichtige Präventionsansätze. 

Ergonomie in der Praxis, Arbeit gesund gestalten

Die Ergonomie bietet viele Lösungsansätze um Arbeit gesund zu gestalten. Dabei wäre gerade die Einbindung von Ergonom:innen eine große Chance in Bezug auf die Prävention von MSE. Arbeitgeber:innen bietet sich die Möglichkeit auch Ergonom:innen innerhalb der gesetzlichen Einsatzzeit als geeignete Fachleute heranzuziehen.

Wie man Arbeit verbessern kann und damit die Arbeitsplatzevaluierung, wie vorgesehen ihren Nutzen zeigt, hören und sehen sie in diesem Beitrag anhand von Praxisbeispielen. Vom Flughafen bis zur Müllabfuhr, von der Leitstelle bis zur Papierfabrik, von der Schreibtischunterlage bis zum Homeoffice. Sie bekommen Inputs und Anregungen um Ihren Betrieb, Ihre Arbeitsplätze aus dem ergonomischen Blickwinkel zu betrachten. Die Referentin berichtet dabei aus ihrer langjährigen Praxiserfahrung als Ergonomin. 

Psychische Belastungen und deren Auswirkungen auf MSE

Auch die psychische Belastung in der Arbeit kann bei der Entstehung von Muskel- und Skeletterkrankungen eine gewichtige Rolle spielen. Oftmals ist Betroffenen die psychische Last, die jobbedingt geschultert werden muss buchstäblich zu schwer geworden. Dennoch werden diese Risikofaktoren am Arbeitsplatz oft zu wenig mit bedacht.

Für Arbeitgeber:innen gilt es bei der Prävention von arbeitsbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen auch die psychosozialen Arbeitsplatzrisiken nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und diese entsprechend zu berücksichtigen. Klar muss sein: Neben dem Schutz vor körperlichem Verschleiß braucht es stets auch Rückendeckung für die Psyche der Arbeitnehmer:innen. Mehr über den Zusammenhang von arbeitsbedingten, psychischen Belastungen und Muskel- und Skeletterkrankungen erfahren Sie in diesem Beitrag. 

Gesunde Arbeitsplätze – Entlasten Dich!

Bis Jahresende 2022 steht Europa unter dem Motto „Gesunde Arbeitsplätze – Entlasten Dich!“. Die Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) informiert europaweit. Dabei wird das Ziel verfolgt die Prävention von arbeitsbedingten Muskel- und Skeletterkrankungen voranzutreiben.

Die Kampagne schärft auch das Problembewusstsein für die zahlreichen Risikofaktoren für MSE. Dabei sollen physische, organisatorische, psychosoziale, soziodemografische und individuelle Faktoren beachtet und präventive Konzepte entwickelt werden, die all diesen Faktoren Rechnung tragen. Infos zum Mitmachen und alles rund um die Kampagne lieferte dieser Vortrag.  

Die Veranstaltung gab einen Überblick zur aktuellen Lage in Zusammenhang mit Muskel- und Skeletterkrankungen. Weiters wurden Möglichkeiten für die Prävention in der Praxis und der Handlungsbedarf bezüglich gesetzlicher Obergrenzen bei der manuellen Lasthandhabung aufgezeigt.

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