Schüler
© Lukas Beck
3.9.2025

AK Nachhilfebarometer '25: Belastung steigt weiter

Nachhilfe kostet Österreichs Familien im Schnitt 800 Euro pro Jahr- 280 Euro mehr als vor fünf Jahren.

Jedes dritte Schulkind bekommt Nachhilfe

Allein im Sommer brauchen 102.000 Schüler:innen Nachhilfe, übers Jahr sind es 318.000. Das ist jedes dritte Schulkind. Zusätzlich hätten weitere 45.000 Schüler:innen bezahlte Nachhilfe gebraucht. Sie haben aber keine bekommen, weil ihre Familien sich das nicht leisten können. Insgesamt zahlen Eltern über 153 Millionen Euro für Nachhilfe im Jahr. Außerdem brauchen vier von fünf Kindern Lernhilfe von den Eltern. Das zeigt der aktuelle Nachhilfebarometer von ifes für die Arbeiterkammer.

Der Großteil der Kinder und Jugendlichen schafft die Schule nur mit Unterstützung beim Lernen zu Hause:

  • Fast vier von fünf Kindern und Jugendlichen (79 Prozent) werden zu Hause zumindest hin und wieder beim Aufgaben machen und beim Lernen und Üben begleitet. 
  • Knapp einem Viertel aller Schüler:innen müssen die Eltern so gut wie täglich helfen. 
  • Drei Viertel der Eltern (75 Prozent), die ihren Kindern bei Schulaufgaben helfen, stehen deshalb zeitlich unter Druck.
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Zusätzliche Nachhilfe für fast ein Drittel 

Für 318.000 Schüler:innen müssen die Eltern zusätzlich Nachhilfeunterricht organisieren. Das ist jedes dritte Schulkind (31 Prozent). Und noch weitere 45.000 würden bezahlte Nachhilfe brauchen, haben aber keine bekommen, weil ihre Familien sich das nicht leisten konnten. Insgesamt wären das 363.000 Schüler:innen mit Nachhilfebedarf – also 35 Prozent.

Wer für Nachhilfe bezahlt, bekommt sie zu 31 Prozent in Nachhilfe-Instituten und zu je 29 Prozent von Lehrer:innen oder von Student:innen. Vergleichsweise am höchsten ist der Anteil der Schüler:innen mit Nachhilfe in der Oberstufe der Gymnasien – dort beträgt er 47 Prozent.

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Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung, Konsument:innen, Wien

Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung in der AK Wien: „Nachhilfe sollte die Ausnahme sein, ist aber in Österreich die Regel. Der Unterricht sollte in der Schule stattfinden, nicht am Küchentisch“.

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Die AK Nachhilfeerhebung finden Sie hier.


Schüler:innen besser fördern

Die Arbeiterkammer fordert eine Bildungspolitik, die jedem Kind und jedem Jugendlichen Grundkompetenzen vermittelt und Stärken entfaltet:

  • Treffsicher investieren und Schulentwicklung ermöglichen
  •  Lernräume für alle eröffnen, beitragsfreie hochwertige Ganztagsschulen flächendeckend anbieten
  •  Reform des Mathematikunterrichts
  •  Schulkosten drastisch reduzieren
  •  Entlastungen für armutsgefährdete Familien und allein Erziehende
Daten zur Untersuchung: Ifes-Befragung unter österreichweit 3.305 Haushalten mit 4.998 Schulkindern. Befragungszeitraum Mitte Februar bis Anfang Mai 2025.

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