Junge Frau arbeitet im Büro
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18.11.2025

Teilzeit – Fakten statt Vorurteile!

Die AK wollte von ihren Mitgliedern wissen, warum sie Vollzeit oder Teilzeit arbeiten und was sie gerne an ihrer Arbeitszeit ändern möchten. Mehr als 3.000 Beschäftigte haben an der Online-Befragung im Herbst 2025 teilgenommen. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit klafft eine große Lücke. Die Ergebnisse präsentierten AK Präsidentin Renate Anderl und die Leiterin der Abteilung Sozialpolitik in der AK Wien Sybille Pirklbauer:

Viele wollen mehr arbeiten

Mehr als 3.000 Beschäftigte haben der AK erzählt, wie es ihnen mit ihrer Arbeitszeit geht und was sie gerne ändern würden. Die AK führte eine Online-Umfrage im Herbst 2025 durch. Die Fakten: Menschen, die in Teilzeit arbeiten, tun das, weil sie Job, Kinder oder Pflege von Angehörigen gleichzeitig stemmen müssen.

Neun von zehn Teilzeitkräften machen auch regelmäßig Mehrstunden. Fast die Hälfte der Frauen in Teilzeit wollte schon einmal Stunden aufstocken – meist ohne Erfolg. Und „Lifestyle-Teilzeit“ ist ein Mythos – hinter dem Wunsch nach mehr Freizeit stecken Notwendigkeiten wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder die Sorge um die eigene Gesundheit. In der vermeintlichen „Freizeit“ wird außerdem nicht nur unverzichtbare unbezahlte Arbeit geleistet, sondern oft eine zweite bezahlte Tätigkeit. Wer Vollzeit arbeitet, nennt meist die bessere soziale Absicherung als Grund – sogar noch häufiger als das höhere Einkommen. 

Egal ob Voll- oder Teilzeit – ideal wären für die Befragten 30 bis 35 Wochenstunden.

AK Präsidentin Renate Anderl
© Sebastian Philipp

Teilzeitkräfte sind keine billige Reservebank 
„Die einen sind am Limit, die anderen wollen mehr arbeiten, dürfen aber nicht. Teilzeitkräfte sind keine billige Reservebank für Arbeitgeber:innen“, warnt AK Präsidentin Renate Anderl. „Unsere AK Befragung zeigt klar: Wer Teilzeit arbeitet, ist nicht weniger flexibel als Vollzeitbeschäftigte – im Gegenteil, viele leisten regelmäßig Mehrstunden. Darum ist endlich ein Recht auf Vollzeit für Teilzeitkräfte nötig“.

AK Expertin Sybille Pirklbauer
AK Expertin Sybille Pirklbauer © Lisi Specht

Menschen stoßen an ihre Grenzen
Sybille Pirklbauer, Leiterin der AK Wien Abteilung Sozialpolitik legt nach: „Die Menschen arbeiten weniger, weil sie an ihre Grenzen stoßen – es geht um ihre Gesundheit, belastende Arbeit, sie müssen Job und Kind unter einen Hut bringen oder Angehörige pflegen. Das sind die Fakten, warum Menschen Teilzeit arbeiten oder arbeiten müssen.


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