Familie schaut sich den Sonnenuntergang an
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Familienpolitik à la 50er Jahre stoppen!

„Die EU-Mitgliedsstaaten haben gemeinsam eine Vereinbarkeitsrichtlinie beschlossen. Die Umsetzung in Österreich hinkt. Die Bundesregierung hat wieder eine Chance verpasst, die partnerschaftliche Teilung der Kindererziehung voranzutreiben“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl. Dabei wäre es höchst an der Zeit, Schritte zu setzen, zumal Frauen laut Daten des AK Wiedereinstiegsmonitorings nach der Geburt eines Kindes wieder länger zu Hause bleiben und gleichzeitig die Väterbeteiligung rückläufig ist. 

Neue Stolpersteine für Eltern

Die am 20.9.2023 im Nationalrat beschlossene Gesetzesänderung legt Eltern neue Stolpersteine in den Weg, anstatt die Flexibilität für Familien zu verbessern. So ist eine Karenzzeit von 24 Monaten in Zukunft nur dann möglich, wenn zwei Monate der Vater übernimmt. Sollte der Vater diese nicht in Anspruch nehmen, wird es erneut problematisch.

Dazu Anderl: „Denn vor allem im ländlichen Raum fehlen Betreuungsplätze für Kinder unter zwei Jahren. Somit wird der Berufseinstieg der Mütter weiter erschwert.“ Zudem ist nicht zu erwarten, dass durch diese Maßnahmen die Väterbeteiligung steigt. 

Neue Hürden statt Erleichterung

Weiters bringt die Neuregelung der Elternteilzeit viele Komplikationen mit sich. Zwar erscheint die Erweiterung auf das achte Lebensjahr des Kindes auf den ersten Blick positiv, der Teufel steckt aber wie immer im Detail.

Denn die Elternteilzeit selbst ist nur höchstens sieben Jahre möglich, Beschäftigungsverbot und Karenz müssen abgezogen werden. „Eltern müssen also in Zukunft mühsam herumrechnen, bis wann sie Elternteilzeit in Anspruch nehmen können – also neue Hürden statt Erleichterung.“ 

Väterbeteiligung sinkt kontinuierlich 

Dabei wäre eine Verbesserung der partnerschaftlichen Teilung der Kindererziehung dringend notwendig. Denn wie Daten des AK Wiedereinstiegsmonitorings zeigen, lag beim 2. Geburtstag des Kindes die Wiedereinstiegsquote bei Frauen mit Geburten im vierten Quartal 2018 um drei Prozentpunkte unter jenen des vierten Quartals 2017.

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„Frauen bleiben also wieder länger zu Hause und steigen dann verspätet in den Job ein – mit allen negativen Konsequenzen von weniger Einkommen, geringeren Karrierechancen bis zu weniger Pension“, so die AK Präsidentin. Zudem zeigt die Erhebung auch, dass die Väterbeteiligung seit 2017 kontinuierlich sinkt. Mittlerweile ist der Anteil der Männer, die Kinderbetreuungsgeld beziehen, mit rund 14 Prozent wieder auf das Niveau von 2012 zurückgefallen. 

Partnerschaftlichkeit für die Zukunft 

„Der Zug bei der partnerschaftlichen Aufteilung der Kinderbetreuung fährt in die falsche Richtung. Und jetzt werden die Weichen erneut falsch gestellt. Eltern brauchen dringend Vereinfachungen und Väter die richtigen Anreize, damit wir nicht in die Familienpolitik der 50er Jahre zurückgehen, sondern die Partnerschaftlichkeit für die Zukunft fördern“, schließt Anderl.  

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