So muss Mitbestimmung
Wer hier lebt, arbeitet und Steuern zahlt, muss das Zusammenleben und Zusammenarbeiten mitgestalten können. Das betrifft das Wahlrecht auf allen Ebenen, Mitbestimmung in der Wohnumgebung, den Zugang zur Staatsbürgerschaft mit den damit verbundenen Rechten ebenso, wie die Vertretung im Betrieb.
Mitbestimmung und Demokratie
Betriebliche Mitbestimmung hat viele Vorteile – für beide Seiten. Studien zeigen, dass ein Betriebsrat den Beschäftigten mehr Geld, mehr Weiterbildung und mehr Gesundheitsförderung bringt. Was Manager:innen freut: Unternehmen mit Betriebsräten erzielen auch bessere wirtschaftliche Ergebnisse.
Es gibt allerdings immer noch Unternehmen, die Betriebsratswahlen verhindern - und das völlig ungestraft. In Deutschland ist es inzwischen ein Straftatbestand, wenn Mitbestimmung der Beschäftigten durch die Unternehmensleitung verhindert wird.
Wer Mitbestimmung und betriebliche Demokratie erlebt, wer über wesentliche Aspekte des eigenen Arbeitslebens mitentscheiden kann und wer das Gefühl bekommt, an dem eigenen Schicksal etwas ändern zu können, hat auch ein positives Verhältnis zu Demokratie allgemein. Ein effizienter Schutz für all jene, die Betriebsratsarbeit leisten, dient daher nicht nur der demokratischen Kultur eines einzelnen Unternehmens. Er dient der Glaubwürdigkeit der Demokratie als Ganzes.
Mitbestimmung braucht Zeit
Mitbestimmung braucht aber auch Zeit. Aus der Mitbestimmungsstudie (IFES für AK Wien, 2022) geht hervor, dass nur jedes vierte Betriebsratsmitglied die Betriebsratstätigkeit vollständig in der Arbeit ausüben kann. Betriebsrät:innen brauchen daher großzügigere Freistellungen, damit sie sich zu 100 Prozent für die Kolleg:innen einsetzen können.
Betriebsrät:innen, Personalvertreter:innen und Jugendvertrauensrät:innen sind über den Betrieb hinaus wichtige Player bei der Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer:innen. Sie sind in Gewerkschaften und Arbeiterkammern aktiv und bringen dort die Anliegen, Interessen und Probleme ihrer Kolleg:innen ein. Das trägt dazu bei, dass AK, ÖGB und Gewerkschaften mit ihrer Arbeit ganz nah an den Anliegen der Menschen sind. Und jedes einzelne AK-Mitglied kann den Kurs der AK mitbestimmen – bei den AK Wahlen!
Wo gibt’s Probleme?
- Viel zu viele Menschen, die hier leben und arbeiten, sind von Mitbestimmung ausgeschlossen.
- Betriebsratsarbeit braucht Zeit – an der fehlt es oft.
- Die Gründung von Betriebsräten zu verhindern ist in Österreich straffrei Je bunter Betriebsräte zusammengesetzt sind, umso besser die Vertretung. Aber leider fehlen oft Frauen, Migrant:innen, Junge und Teilzeitbeschäftigte
Unsere Forderungen
- Betriebsratswahlen zu verhindern, muss bestraft werden – wie in Deutschland
- Verbesserungen bei Freistellungen für Betriebsratsmitglieder, auch bei kleinen Betrieben
- Gezielte Unterstützung für Frauen, Migrant:innen, Junge und Teilzeitbeschäftigte für bunte gemischte Betriebsräte
Kontakt
Kontakt
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Prinz Eugenstraße 20-22
1040 Wien
Telefon: +43 1 50165-0
- erreichbar mit der Linie D -