Junger Mann macht Überstunden
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19.3.2024

Unbezahlte Überstunden: Lohnraub auf Kosten der Arbeitnehmer:innen!

47 Millionen unbezahlte Mehr- oder Überstunden leisteten Arbeitnehmer:innen im vergangenen Jahr, zeigt eine Sonderauswertung der Statistik Austria zu unbezahlten Überstunden. Daraus ergibt sich ein weiteres Jahr in Folge ein Lohnraub in Milliardenhöhe – und das in Zeiten einer weiterhin immensen Teuerung.

AK Bereichsleiterin Ines Stilling

Ines Stilling, AK Bereichsleiterin: „Es kann doch nicht sein, dass diejenigen, die die Leistung erbringen, am Ende durch die Finger schauen, während Unternehmen davonkommen!“  

Überstunden sind immer noch zu billig 

„Als „Lohnraub auf Kosten der Arbeitnehmer:innen“, bezeichnet Ines Stilling, AK Bereichsleiterin Soziales, diesen Umstand. „Überstunden sind immer noch zu billig und systematisches Lohndumping wird nicht ausreichend sanktioniert.“

Die AK fordert, dass der Mehrarbeitszuschlag nicht nur auf 50% angehoben wird, sondern auch Teilzeitbeschäftigten ab der ersten Stunde zustehen muss. Der Zeitausgleichszeitraum von derzeit drei Monaten soll ebenfalls entfallen. Pro geleisteter Überstunde sollen Arbeitgeber:innen einen Überstunden-Euro abführen müssen, der zweckgewidmet für Aufgaben der Arbeitsmarktpolitik und des Gesundheitsschutzes eingesetzt werden soll.  

Wer keine Überstunden bezahlt, muss in Zukunft mehr zahlen!

Ganz besonders ärgert Stilling der Verfall von Mehr- und Überstunden im aufrechten Arbeitsverhältnis. Für Arbeitnehmer:innen gelten oft nur kurze Fristen, innerhalb derer sie ihre Ansprüche einfordern können.

Effektive Arbeitszeitkontrollen und die Verdoppelung von Arbeitnehmer:innen-Ansprüchen bei mutwilliger Vorenthaltung von Ansprüchen durch Arbeitgeber:innen sind das Gebot der Stunde: „Es kann doch nicht sein, dass diejenigen, die die Leistung erbringen, am Ende durch die Finger schauen, während Unternehmen davonkommen. Wer keine Mehr- oder Überstunden bezahlt, muss in Zukunft mehr zahlen!“  

Überstunden einfordern mit dem AK Zeitspeicher 

  • Im Streitfall sind regelmäßige, aktuelle und minutengenaue Arbeitszeitaufzeichnungen vor Gericht wichtig, wenn es um das Einfordern unbezahlter Überstunden geht. Dass der Arbeitgeber sie abzeichnet, ist nicht zwingend notwendig. 

  • Nutzen Sie dazu den AK Zeitspeicher! Registrierung unter www.ak-zeitspeicher.at oder integriert in die AK App „Frag uns!“ im AppStore oder auf Google Play. Alle Daten bleiben selbstverständlich anonym! 

  • Arbeitszeitkalender bestellen unter +43 1 501 65 1401.


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