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Zwei Drittel der unbezahlten Versorgungsarbeit, die zu Hause geleistet wird, übernehmen Frauen: Sie betreuen Kinder, pflegen Angehörige, stellen den Alltagsablauf durch Hausarbeit sicher und leisten damit einen unschätzbaren Beitrag fürs Funktionieren der Gesellschaft. Diese ungleiche Verteilung der Zuständigkeit für die Haus-, Betreuungs- und Sorgetätigkeiten ist auch mit ein Grund für die gravierenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen.
In Österreich ist der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern mit fast 19 Prozent (2023) im EU-Vergleich sehr hoch. Ursachen dafür sind längere Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitphasen aufgrund von Sorgeaufgaben aber auch die schlechtere Bezahlung in vielen frauendominierten Branchen.
Beispiel
Der durchschnittliche Bruttostundenlohn in Betreuungsberufen macht 13,70 Euro aus, während Techniker:innen 20,10 Euro pro Stunde verdienen. Das sind also fast um 50 Prozent mehr.Ungleiche Bezahlung von gleichwertiger Arbeit bei Frauen und Männer, und auch die mangelnde Lohntransparenz verschärfen dieses Problem noch zusätzlich. Das führt in Folge zu einer geschlechtsspezifische Pensionslücke: Frauenpensionen sind um rund 42 Prozent niedriger als die von Männern (2021).
Es fehlt an betrieblichen Maßnahmen für alternsgerechte Arbeitsbedingungen sowie arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen für ältere Arbeitnehmerinnen. Altersarmut und Armutsgefährdung von Frauen sind die Folge und sehr weit verbreitet.
Eine gerechtere Verteilung von Care-Arbeit ist die Voraussetzung für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um Eltern, insbesondere Müttern, echte Wahlfreiheit zu geben, muss es ganztägige und kostenlose Kinderbildungseinrichtungen in ganz Österreich geben. Und auch Väter müssen mehr Verantwortung übernehmen, in Karenz gehen und sich partnerschaftlich an der Care-Arbeit beteiligen.
Im besten Sozialstaat der Welt gibt es keinen Gender Pay Gap mehr und Care-Arbeit ist gerecht verteilt. Qualitativ hochwertige Kinderbildungs- und Pflegeeinrichtungen sind überall verfügbar, ganztägig geöffnet und kostenlos – denn im besten Sozialstaat der Welt haben Eltern und insbesondere Frauen echte Wahlfreiheit.
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