Vom digitalen Wandel sollen alle etwas haben!
Technologischer Wandel ist nicht neutral. Bestehende Machtverhältnisse und Interessen beeinflussen, unter welchen Bedingungen Technologien entwickelt und eingesetzt werden. Gerade weil die heutige Arbeitswelt zunehmend prekärer wird, ist es zentral, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten.
Die globale Gesundheitskrise durch Covid-19 hat die Digitalisierung seit dem Jahr 2020 beschleunigt und die Klimakrise erfordert Anpassungen von Produktionsketten, Arbeitsweisen und generell unserer Lebensweise in Richtung Nachhaltigkeit. Durch diese Veränderungsprozesse ergeben sich für Beschäftigte permanent Ab- und Aufwertungen von bestehenden Qualifikationen und Fähigkeiten, aber auch Unsicherheiten und Risiken.
Neben Veränderungen in klassischen Berufen verlangen auch neue Formen der Arbeitsorganisation nach Regulierung: Die Geschäftsmodelle der Plattformarbeit gehen auf Kosten der (schein)selbstständig Beschäftigten (Fahrradbot:innen, Reinigungskräfte, Kreativschaffende), die sämtliche Risiken für ihre Arbeit selbst tragen. Dasselbe gilt für Anwendungen künstlicher Intelligenz, die auf ihre Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit und Datensparsamkeit überprüft werden müssen, bevor sie im Arbeitskontext eingesetzt werden. Digitalisierung bietet viele Chancen für die Beseitigung von Exklusionsmechanismen und gesellschaftliche Teilhabe, gerade auch von (mehrfach) marginalisierten Menschen. Für eine praktische Wirksamkeit braucht es digital inklusive Rahmenbedingungen und Förderprogramme für Menschen mit geringer formaler Bildung.
Von 2019 bis 2023 förderte die AK daher im Rahmen der AK Digioffensive und mit dem Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 in ganz Österreich Initiativen und Projekte, die den Arbeitnehmer:innen zugute gekommen sind. Von der Schaffung digitaler Bildungsplattformen, Initiativen gewerkschaftlicher Organisation bis hin zur Forschung der Technikfolgenabschätzung – im Spektrum der Förderungen war der gesamt Wirkungsbereich von Digitalisierung abgedeckt.
Insgesamt wurden mehr als 500 Initiativen und Projekte in ganz Österreich gefördert. Highlights daraus werden auf der Website digioffensive.ak.at präsentiert. Einen Überblick über alle bereits geförderte Projekte gibt es hier.
Im Laufe der letzten Jahre wurde neben der Förderung von Digi-Projekten in Österreich auch interessenpolitisch im Sinne der Arbeitnehmer:innen zum Thema Digitalisierung gearbeitet. Schwerpunkte lagen dabei auf der Plattformarbeit, Digitaler Inklusion, auf der Überwachung am Arbeitsplatz und auf der Entwicklung von fairer KI. Auch nach Abschluss der AK Digioffensive wird sich die AK dafür einsetzen, dass Digitalisierung allen dient, nicht nur einigen Wenigen.
Kontakt
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
Büro für digitale Agenden
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