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© AK Wien und Uni Wien

Legal Design Sprint 2024

Von 23. bis 25. Mai 2024 veranstaltete die Arbeiterkammer Wien gemeinsam mit dem Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien wieder einen Legal Design Sprint, bei dem es um interdisziplinäre Lösungen für Fragen des Arbeitnehmer:innenschutzes im digitalen Zeitalter ging. Im Jahr 2024 neu: Diesmal war nicht mehr nur eine juristische Herangehensweise gefragt, sondern die Problemstellungen sollten auch aus der Perspektive von Designer:innen gelöst werden.

Studierende beim Gespräch
© Hannah Romano

So mischten sich unter die Jus- auch einige Design-Studierende und somit mindestens eine Person mit Design-Ausbildung pro Themengruppe, die eine ganz andere Perspektive auf die Themen mitbrachte. Das Ergebnis? Konzepte und Ideen, die direkt veranschaulicht wurden, beispielsweise mittels grafischen Entwürfen für Apps und digitale Plattformen.

Was ist ein Legal Design Sprint?
Das Konzept des Design Sprints stammt aus der Organisationsentwicklung und soll neue Herangehensweisen und Lösungen für spezifische Fragestellungen finden. Der Legal Design Sprint ist ein innovatives, interdisziplinäres Lehrkonzept, das sich an angehende Jurist:innen wendet. Sie lernen darin, gemeinsam mit anderen Disziplinen sowohl rechtlich zufriedenstellende als auch technisch umsetzbare Lösungen zu finden. 


Rückblick

Die Problemstellungen

Auf dem Legal Desing Sprint wurden Problemstellungen von Betriebsrät:innen, Vereinen, Initiativen oder Aktivist:innen mitgebracht. Gemeinsam mit angehenden Jurist:innen sollten kreative Ideen und Lösungsansätze für diese Challenges entwickelt werden. 

  • Mensch Maschine Interaktion - zur Verfügung gestellt von Patrick Bauer, Gewerkschaft PRO-GE
  • Plattformarbeit -  von Thomas Schäfer, Lieferando 
  • Frauen, Gender, Gleichberechtigung -  von Tessa Grosz, Young Section ÖFG AG KI und Menschenrechte
  • Mobilität - von Heinz Högelsberger, AK Wien
  • Nachhaltigkeit - von Lukas Zwieb, Austrian Energy Agency

    Der Design Sprint bietet angehenden Jurist:innen die Möglichkeit, Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit zu sammeln und ihre juristischen Kenntnisse praktisch anzuwenden. Die Vertreter:innen der Zivilgesellschaft erhalten die Möglichkeit, Lösungen für die für sie relevanten Probleme gemeinsam mit Jurist:innen zu entwickeln.

Legal Design Sprint: Impulse und Gruppenfindung

Der Legal Design Sprint begann am Donnerstag Vormittag mit spannenden Fachvorträgen aus unterschiedlichen Disziplinen: 

  • Stummes Wissen: Die Bedeutung Impliziter Vermittlung im Gestaltungsprozess
    Stefanie Egger, Invisible Lab
  • Innovation und Recht
    Iris Eisenberger, Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht – Abteilung für Innovation und Öffentliches Recht, Universität Wien
  • Nudging, Design und Grundrechte
    Magdalena Nemeth, Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht – Abteilung für Innovation und Öffentliches Recht, Universität Wien
  • Digitaler Wandel in Arbeit und Beschäftigung
    Fridolin Herkommer, Büro für digitale Agenden, AK Wien

Die Vorträge gaben den Studierenden Impulse für die Themenbereiche, denen sie sich im Anschluss widmen sollten und lösten bereits die ersten Gesprächsrunden aus.

Im Anschluss erarbeiteten die Expert:innen (die sogenannten "Challenge Hosts") zwei Tage lang gemeinsam mit den Studierenden an den Problemstellungen. Unter methodischer Begleitung des CTS wurden für jedes Problem Zielgruppen, Personas und schließlich Lösungen entwickelt.

Nach zwei Tagen im Bildungszentrum der AK gab es einen Szenenwechsel: Die Studierenden wurde im Dachgeschoss des Juridicums (Uni Wien) willkommen geheißen, wo sie für ihre Pitch-Präsentationen am Nachmittag üben konnten.

Studierende beim Arbeiten
© Hannah Romano


Von einer Expert:innenjury wurden schließlich Preise für die besten Ideen verliehen.

  • Mag. Ludwig Dvořák
    Bereichsleiter Arbeitsrechtliche Beratung und Rechtsschutz, AK Wien
  • Univ.-Prof. Iris Eisenberger
    Professorin für Innovation und Öffentliches Recht, Universität Wie
  • Univ.-Prof. Nikolaus Forgó
    Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht, Universität Wie
  • Univ.-Prof. Dragana Damjanovic
    Professorin für Öffentliches Recht, TU Wien
  • Mag. Tünde Fülöp, MAES
    Büro für digitale Agenden, AK Wien

Die Gewinner:innen

Das Preisgeld von 500 EUR ging an folgende Gruppen:

  • Mobilität: Die Gruppe konzipierte eine "Plattform für betriebliche Mobilitätsvorsorge", die die Erfassung der Mobilität von Arbeitnehmer:innen ganz einfach machen soll. Elemente, die besonders von der Jury gelobt wurden: soziale Innovation, eine außergewöhnliche Darstellung, Erweiterung eines bestehenden Produkts und Umsetzbarkeit.
  • Plattformarbeit: Die Gruppe entwickelte die "Scoober App 2.0" - eine existierende App, die um den Aspekt der direkten Kommunikation mit den Betriebsräten erweitert werden sollte. Auch bei dieser Gruppe erwähnte die Jury besonders die Aspekte der sozialen Innovationskraft, Design und Umsetzbarkeit.

Die Preisübergabe übernahmen Tobias Schweitzer (Bereichsleiter Wirtschaft, AK Wien) und Iris Eisenberger (Professorin für Innovation und Öffentliches Recht, Uni Wien).

Noch näher am Geschehen sein? 

Auf unserem Instagram-Kanal @arbeit.digital wurde der ganze Legal Design Sprint live begleitet. 

Gruppenfoto Legal Design Sprint
© Hannah Romano


Kontakt

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Kontakt und Rückfragen
Nina Nawara
Büro für digitale Agenden
Mail: arbeit.digital@akwien.at
Telefon: +43 1 50165-13725