Legal Design Sprint
Von 11. bis 13. Mai 2023 veranstaltete die Arbeiterkammer Wien gemeinsam mit dem Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht der Universität Wien einen Legal Design Sprint, bei dem es um interdisziplinäre Lösungen für Fragen des Arbeitnehmer:innenschutzes im digitalen Zeitalter ging.
Was ist ein Legal Design Sprint?
Das Konzept des Design Sprints stammt aus der Organisationsentwicklung und soll neue Herangehensweisen und Lösungen für spezifische Fragestellungen finden. Der Legal Design Sprint ist ein innovatives, interdisziplinäres Lehrkonzept, das sich an angehende Jurist:innen wendet. Sie lernen darin, gemeinsam mit anderen Disziplinen sowohl rechtlich zufriedenstellende als auch technisch umsetzbare Lösungen zu finden.
Das Programm kann hier heruntergeladen werden.
Rückblick
Die Problemstellungen
Auf dem Legal Desing Sprint wurden Problemstellungen von Betriebsrät:innen, Vereinen, Initiativen oder Aktivist:innen mitgebracht. Gemeinsam mit angehenden Jurist:innen sollten kreative Ideen und Lösungsansätze für diese Challenges entwickelt werden.
- Aufenthalts- und Beschäftigungsrechts: Arbeitsmarktzugang für Drittstaatsangehörige (Johannes Peyrl, AK Wien)
- Betriebliche Mitbestimmung: Aushandlungsprozesse begleiten und gestalten (Sebastian Klocker, ÖGB)
- Digitale Arbeitszeiterfassung und Arbeitszeitkontrolle: Zwischen Überwachung und Arbeitnehmer:innenschutz (Johannes Gärtner, XIMES GmbH und Alexandra Marx, Arbeitsinspektorat)
- Mehrpersonale Verhältnisse im Kontext von Plattformarbeit: "Poly"-Relationen ohne Verantwortung? (Michael Gogola und Ilona Amann, GPA)
Der Design Sprint bietet angehenden Jurist:innen die Möglichkeit, Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit zu sammeln und ihre juristischen Kenntnisse praktisch anzuwenden. Die Vertreter:innen der Zivilgesellschaft erhalten die Möglichkeit, Lösungen für die für sie relevanten Probleme gemeinsam mit Jurist:innen zu entwickeln.
Legal Design Sprint: Input und selbstständige Arbeit in Gruppen
Der Legal Design Sprint begann am Donnerstag Vormittag mit spannenden Fachvorträgen aus unterschiedlichen Disziplinen:
- Stummes Wissen: Die Bedeutung impliziter Vermittlung im Gestaltungsprozess - Stefanie Egger, Invisible Lab GmbH
- Nudging by Design und Techniksoziologie - Nikolaus Pöchhacker, D!ARC, Universität Klagenfurt
- Arbeitnehmer:innenrecht(e) - Michael Gogola, GPA
- Arbeitszeitkontrolle und -management durch technische Systeme - Johannes Gärtner, XIMES GmbH
An jeder Problemstellung arbeiteten schließlich die Expert:innen ("Challenge Hosts") gemeinsam mit Studierenden des Rechts von Donnerstagnachmittag bis Samstagnachmittag. Unter methodischer Begleitung des CTS wurden für jedes Problem Zielgruppen, Personas und schließlich Lösungen entwickelt.
Jury
Von einer Expert:innenjury wurden schließlich Preise für die besten Ideen verliehen.
- Mag. Ludwig Dvořák Bereichsleiter Arbeitsrechtliche Beratung und Rechtsschutz, AK Wien
- Univ.-Prof. Iris Eisenberger Professorin für Innovation und Öffentliches Recht, Uni Wien
- Univ.-Prof. Nikolaus Forgó Professor für Technologie- und Immaterialgüterrecht, Uni Wien
- Univ.-Prof. Sabine T. Köszegi Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation, TU Wien
Die Gewinner:innen
Das Preisgeld von 500 EUR ging an folgende Gruppen:
- Juristische Exzellenz: Are you a Platformer? | Plattformen aktiv mitgestalten
- Gesellschaftliche Relevanz: ELLLA | Orientierung rund um Aufenthaltstitel in Österreich
Die Preisübergabe übernahmen Tobias Schweitzer (Bereichsleiter Wirtschaft, AK Wien) und Iris Eisenberger (Professorin für Innovation und Öffentliches Recht, Uni Wien).
Noch näher am Geschehen sein?
Auf unserem Instagram-Kanal @arbeit.digital wurde der ganze Legal Design Sprint live begleitet. Hier sind die schönsten Highlights zum Durchklicken gespeichert.
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Kontakt und Rückfragen
Astrid Schöggl
Büro für digitale Agenden
Mail: arbeit.digital@akwien.at
Telefon: +43 1 50165-13725