Keine Gigaliner durch die Hintertür!
Die AK weist seit Jahren auf die negativen Konsequenzen und Begleiterscheinungen einer möglichen EU-weiten „Ausrollung“ dieser bis zu 25m langen Riesen-Lkws hin.
„Gigaliner als nützlichen Beitrag zur Erreichung von Klimaschutzzielen und zur Verbesserung der Klimabilanz ins Treffen zu führen, ist ein absurder Etikettenschwindel, um die Interessen der Frächterlobby zu bedienen,“ so Lukas Oberndorfer, Leiter der Abteilung Klima, Umwelt und Verkehr in der Arbeiterkammer.
Verkehrssicherheit bleibt „auf der Strecke“
Auch die Verkehrssicherheit bliebe bei mehr Gigalinern auf Europas Straßen sprichwörtlich „auf der Strecke“, da sie bei Unfällen aufgrund ihrer Größe und Masse zusätzlich zu Schwierigkeiten führen. „Ich möchte mir nicht ausmalen, was die Konsequenzen eines Unfalls eines Gigaliners etwa in einem Tunnel für Autofahrende und Fahrer:innen wären. Denn unsere Straßen- und Rettungsinfrastruktur (Nothaltebuchten, Bergungsgerät usw.) ist für die Gigaliner schlicht nicht ausgelegt.“
7,6 Milliarden würde Straßenumbau uns alle kosten
Die Kosten für den notwendigen Umbau und die Erhaltung der Allgemeinheit zuzumuten, sei nicht vertretbar. Die ASFINAG schätzt die Kosten für eine Adaptierung der Autobahnen für Gigaliner auf inflationsbereinigte 7,6 Mrd. Euro. Dieses Geld aufzuwenden erscheint geradezu irrsinnig, wenn man bedenkt, dass mit dem Schienengüterverkehr eine sichere und nachhaltige Alternative zu Verfügung steht.
Mehr Kostenwahrheit im Güterverkehr
„Statt der Einführung von Gigalinern sind die Europäische Kommission und die Bundesregierung gefordert, endlich Maßnahmen zu mehr Kostenwahrheit im Güterverkehr zu setzen: Sozial- und Lohndumping müssen bekämpft und die Rechte der Fahrer:innen durchgesetzt, die Mautspielräume der EU ausgenützt und der Schienengüterverkehr zumindest im gleichen Maß wie der Güterverkehr auf der Straße gefördert werden“, so Oberndorfer.
Zulassung in manchen EU-Ländern erzeugt Druck auf andere
Auf der Hand liegt, dass Erleichterungen in der Zulassung und im Einsatz von Gigalinern in nur manchen EU-Staaten dazu führen werden, dass sich der Druck, diese zuzulassen im gesamten Binnenmarkt erhöhen wird. Logistikunternehmen, die in diese Fahrzeuge investieren, wollen schließlich gewinnbringende Geschäfte machen und ihre Investition in Profiten realisieren, was wiederum den Druck erhöhen wird, diese auch flächendeckend zuzulassen.
Brisante Abstimmung des EU-Parlaments
Bei der Abstimmung des EU Parlaments am 12.3.2024 in Straßburg wird deutlich werden, ob die Interessen der Anrainer:innen, Verkehrsteilnehmer:innen , Beschäftigten und des Klimas mehr zählen, als das Interesse der Frächterlobby, die mit höhereren Gewichten, Größen und Längen von Lkws noch größere Profite machen wollen.
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