AK für Öko-Bonus beim Pendlerpauschale
Das Pendlerpauschale muss einfacher, gerechter & ökologischer werden. Es braucht einen kilometerabhängigen Absetzbetrag & Anreize für Öffi-Nutzung.
AK Präsidentin Renate Anderl (AK Wien): „Bessere Öffis sind ein Schlüssel zur Verbesserung des Alltags der Menschen und zur Lösung der Klimakrise. Bus, Bahn und Bim werden angenommen, wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Deshalb setzt sich die AK für massive Investitionen in den öffentlichen Personennahverkehr ein. Von den 10 Milliarden Euro, die wir in den nächsten 10 Jahren für Investitionen in den Klimaschutz vorschlagen, sollten mindestens 5,5 zusätzliche Milliarden für den Ausbau der Öffi-Angebots verwendet werden; gerade auch in der Ostregion.
Eine Studie der AK Wien hat gezeigt: Gerade in den Wiener Außenbezirken muss es mehr und schnellere Öffi-Angebote geben. Die AK setzt sich für eine sozial gerechte Klimapolitik ein: PendlerInnen und Pendler, die die Öffis nutzen, sollen als „Ökobonus" ein großes Pendlerpauschale bekommen. Sozial gerecht wäre die Umwandlung des Freibetrags in einen Absetzbetrag: So könnten auch die Menschen mit kleineren Einkommen einen fairen Ausgleich für ihren Wege-Aufwand zur Arbeit bekommen.
AK Präsident Markus Wieser (AK Niederösterreich): „Pendeln ist immer erzwungen und nicht freiwillig: 77,6 Prozent in Niederösterreich pendeln aus ihrer Wohnort-Gemeinde aus. Ein Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots ist daher höchst erforderlich, sowohl was die Qualität als auch was die Leistbarkeit betrifft. Eines zeigt sich deutlich: Wenn öffentlicher Verkehr mit entsprechenden Verbindungen und Angeboten verfügbar ist, dann wird er auch in Anspruch genommen.
Wir fordern die Elektrifizierung der Strecke Krems – St. Pölten. Die 63 Kilometer lange Strecke von Wien-Meidling nach St. Pölten wird in 21 Minuten zurückgelegt, für die 37,6 Kilometer lange Strecke von Krems nach St. Pölten sind es 36 Minuten. Ebenso brauchen die Pendler ein besseres Angebot an der Nordbahn und der Laaer Ostbahn.
Ein zentrales Thema sind auch Park & Ride-Möglichkeiten. Hier erreichen uns immer wieder Rückmeldungen, dass die vorhandenen Parkplätze mitunter nicht ausreichen, etwa aus Amstetten.
Es gibt auch gute Nachrichten: Wir hatten im Sommer vermehrt Rückmeldungen von Jahreskartenkunden der ÖBB, deren Strecken eine Pünktlichkeit unter 95 Prozent hatten. Dafür haben sie aber keine Rückerstattung erhalten. Wir haben aus diesem Anlass mit den ÖBB Kontakt aufgenommen und das Anliegen im Sinne der Pendlerinnen und Pendler erfolgreich lösen können. Die Auszahlung wird wieder automatisch vorgenommen. Die AK bleibt weiterhin ein starker Partner an der Seite der PendlerInnen."
AK Präsident Gerhard Michalitsch (AK Burgenland): Pkw, Bus oder Zug: Über 51.000 Burgenländer pendeln Tag für Tag in andere Bundesländer zur Arbeit – die Hälfte davon nach Wien und ein Viertel nach Niederösterreich. Das Thema Pendeln hat für das Burgenland eine ganz besondere Bedeutung. Dementsprechend viele Burgenländer – 692 an der Zahl – haben an der Pendler-Befragung teilgenommen. Dabei zeigt sich eine grundlegende Zufriedenheit mit den Öffi-Verbindungen. Trotzdem hat sich Verbesserungspotential herauskristallisiert.
Luft nach oben gibt es auch bei der Ausstattung der Züge. Gerade auf der Pottendorfer Linie zeigt sich Modernisierungspotential. Damit ergeben sich neue Möglichkeiten für die Pendler. „Wenn der Zug zum „train office" ähnlich dem „home office" wird, dann wird Pendeln zur Arbeitszeit. Dann muss diese Zeit aber auch als Arbeitszeit bezahlt werden! Und dann ist Pendeln weniger einer Belastung als vielmehr eine sinnvolle Erweiterung der Bürozeiten. Dafür braucht es aber die entsprechende Ausstattung in den Zügen, und darauf werden wir weiter drängen", versichert Michalitsch.
Ähnlich hartnäckig bleibt die AK beim Ausbau der Park&Ride-Anlagen am Ball. Michalitsch: „Grundsätzlich funktioniert die Kooperation zwischen Arbeiterkammer und den Verkehrsbetrieben aber auch auf dem Land sehr gut. Doch wir bleiben dran, denn der weitere Ausbau der Park&Ride-Anlagen muss vorangetrieben werden."
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