Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für die Gasversorgung?
Der schreckliche Krieg in der Ukraine erfüllt viele mit Sorge und dazu kommt die Angst vor Problemen mit der Gasversorgung.
Versorgung derzeit gesichert, aber Gas wird teurer
Vorläufig Entwarnung gibt die Regulierungsbehörde E-Control : Sie sieht derzeit keine Einschränkungen der Lieferungen nach Österreich. Haushalte zählen außerdem zu den besonders geschützten Kund:innen: Ihre Versorgung mit Gas und Fernwärme ist auch dann noch für mehrere Wochen gewährleistet, wenn Russland die Gaslieferungen unterbricht.
Denn sowohl auf EU-Ebene als auch in Österreich gelten Haushalte als „schutzbedürftige“ Verbraucher:innen, die vorrangig mit Erdgas versorgt werden müssen. Aber: Aufgrund der hohen Abhängigkeit von Russland reagieren die Börsen stark auf den Krieg in der Ukraine – einfacher ausgedrückt: Gas wird teurer.
Aktuelle Informationen mit regelmäßigen Up-Dates zur Gasversorgung liefert die Regulierungsbehörde E-Control unter Aktuelles zur Gasversorgung für Haushalte - www.e-control.at
Wieviel Gas haben wir vorrätig?
Die heimischen Gasspeicher sind derzeit zu knapp 80 % gefüllt (Quelle: Gas Infrastructure Europe - AGSI+ (gie.eu)).Dort lagern derzeit 76 TWh Gas. Derzeit wird auch weiterhin Gas eingespeichert.
Was ist, wenn kein Gas mehr über die Ukraine nach Europa gelangt?
Rund die Hälfte der Gaslieferungen aus Russland gelangen über die Ukraine nach Österreich. Europaweit machen die Lieferungen über die Ukraine aber nur 10% der Gaslieferungen aus. Im Falle einer Unterbrechung dieses Lieferweges müsste das Gas über andere Lieferrouten nach Österreich transportiert werden.
Welche Alternativen gibt es zu Gas aus Russland?
Österreich bezieht einen großen Teil seiner Gasimporte aus Russland, geringe Mengen kommen aus anderen Lieferländern, wie etwa Norwegen. Ein Teil des Verbrauchs wird aus österreichischer Produktion gedeckt.
Alternative Bezugsquellen reichen hierbei von Gaslieferungen über Pipelines aus anderen Lieferländern bis hin zum Import von Flüssiggas (liquefied natural gas, LNG). Letzteres gelangt über den Schiffsweg an europäische LNG-Terminals, etwa in Italien, und wird dort in Pipelines gespeist.
Was geschieht, wenn doch nicht ausreichend Gas zur Verfügung steht?
Wenn die Märkte nicht mehr in der Lage sind die Gasversorgung sicherzustellen, greift das Energielenkungsgesetz. Das bedeutet, dass private Haushalte zuerst mit Gas versorgt werden. Große Verbraucher:innen, wie Industriebetriebe, müssen dann ihren Gasverbrauch einschränken. Haushaltskunden gelten als geschützte Verbraucher:innen und sind als allerletzte von Einschränkungen betroffen.
Außerdem wurde von Bundesministerien Gewessler angekündigt, eine Bevorratung von Gas auch gesetzlich vorzuschreiben. So eine Vorschrift gibt es bereits für Erdöl: Hier muss die Versorgung aller Verbraucher:innen für 90 Tage gesichert werden.
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