TEMU Schiff-Container
Chinesische Billigplattformen, wie Temu und Shein, drängen nach Europa. © AA+W, stock.adobe.com

Kreislaufwirtschaft: Ressourcen schützen und Konsument:innen stärken 

In Zeiten, in denen Billigprodukte über Online-Plattformen den europäischen Markt überschwemmen, wird eine starke Kreislaufwirtschaft immer wichtiger. Sie schützt nicht nur das Klima und wertvolle Ressourcen, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze und stärkt Konsument:innen.  

Weniger ist mehr 

Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie baut auf einer europäischen Strategie auf und setzt klare Schwerpunkte: 

  • Langlebigkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit fördern:
    Produkte sollen so gestaltet werden, dass sie länger halten, leicht repariert und recycelt werden können. 

  • Recht auf Reparatur stärken:

    Ab Juni 2025 wird beispielsweise für Smartphones ein verpflichtender Reparaturindex eingeführt. Dieser hilft Konsument:innen, bereits beim Kauf nachhaltige Entscheidungen zu treffen, indem er die Reparierbarkeit eines Produkts transparent macht. 

Wie können wir mit weniger Ressourcen ein gutes Leben führen?  

Ein nachhaltiger Konsum bedeutet jedoch nicht nur, Produkte anders herzustellen, zu nutzen und in letzter Konsequenz zu recyclen – sondern auch weniger zu konsumieren. Es braucht ein Umdenken. 

Aus Konsument:innenperspektive bedeutet das: 

  • Käufe bewusst überdenken: „Brauche ich das wirklich? Kann ich es mir ausleihen oder teilen?“ 

  • Länger nutzen statt schnell ersetzen: Reparieren, pflegen und Dinge wertschätzen. 

  • Teilen, tauschen, gebraucht kaufen: Gemeinsam genutzte Ressourcen schonen Umwelt und Geldbeutel. 

  • Wiederverwendung statt Wegwerfen: Gebrauchte Produkte weiterverkaufen, spenden oder professionell aufbereiten lassen (z.B. Refurbishing). 

  • Recycling nur als letzte Option: Erst wenn alles andere nicht mehr möglich ist. 

Konsument:innen können einen entscheidenden Beitrag leisten, wenn es entsprechende Angebote gibt. Diese sind jedoch nur unzureichend vorhanden.  

Die Arbeiterkammer setzt sich deshalb für die Förderung von Konsuminitiativen (z.B. Second-Hand-Läden, Reparaturwerkstätten, Leih- und Tauschplattformen) und eine bessere öffentliche Infrastruktur ein.   

Es braucht eine Kreislaufwirtschaft, wo der Fokus nicht nur auf der Suche nach neuen Materialien und Recyclingprozessen liegt, sondern ein veränderter Zugang zu Konsum und die intelligente Nutzung und Herstellung von Produkten und deren Infrastruktur an erster Stelle steht. Dazu wirkt die Arbeiterkammer Wien auf eine möglichst rasche Umsetzung der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie hin und fordert ein, dass auch soziale Ziele adressiert werden, sodass Arbeitnehmer:innen beim Umbau von einer linearen hin zu einer zirkulären Wirtschaft nicht zurückgelassen werden.   

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