
Abfallwirtschaft stärken
Die Abfallwirtschaft in Österreich leistet einen wichtigen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Dabei geht es nicht nur um das Recycling von Müll, sondern auch um den Schutz der Umwelt, die Reduktion von Treibhausgasen und die Unterstützung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise.
Warum ist die Abfallwirtschaft wichtig?
- Umweltschutz: Allein Textilien sind für rund 10% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Eine bessere Abfallwirtschaft kann helfen, diese Belastung zu reduzieren.
- Volkswirtschaftliche Bedeutung: Die Bruttowertschöpfung in der Abfallwirtschaft beträgt jährlich mehreren Millionen Euro – das ist mehr als in der Stahlindustrie. Durch die ambitionierten Recycling-Ziele der EU wird dieser Beitrag in Zukunft noch wachsen.
- Für alle Menschen wichtig: Die Abfallwirtschaft ist ein Teil der Daseinsvorsorge. Das bedeutet, dass sie für die Grundversorgung aller Bürger:innen eine Rolle spielt, ähnlich wie Trinkwasser oder Strom.
Was ist EPR?
Ein zentrales Werkzeug in der Abfallwirtschaft ist die sogenannte erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility – EPR). Das Ziel von EPR ist, dass Unternehmen Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte übernehmen – von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung.
In Österreich funktioniert dieses System jedoch nicht optimal. Das kollektive EPR-System in Österreich bedeutet, dass Hersteller:innen gemeinsam Verantwortung für die Entsorgung ihrer Produkte übernehmen, indem sie sich zu einem Sammel- und Verwertungssystem zusammenschließen.
Diese Struktur begünstigt jedoch höhere Kosten für Verbraucher:innen, da große Akteur:innen in den Aufsichtsgremien des Systems Einfluss nehmen können, was die Effizienz und Unabhängigkeit des Systems beeinträchtigt. Solche „In-Sich-Geschäfte“ und Verflechtungen verhindern zudem, dass ökologisch ambitionierte Maßnahmen wie Abfallvermeidung und Wiederverwendung effektiv vorangetrieben werden, wodurch die Erreichung der angestrebten ökologischen Ziele gefährdet wird.
Wofür setzt sich die AK Wien ein?
Unsere Kernforderungen sind:
- Abfallvermeidung in den Mittelpunkt stellen: Es braucht eine ambitionierte Umsetzung der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie mit einem Maßnahmenschwerpunkt auf nachhaltigen Konsum.
- Bessere Information für Verbraucher:innen:
Die Menschen sollten unabhängig und transparent informiert werden – frei von wirtschaftlichen Eigeninteressen. Das umfasst insbesondere Informationen zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung, Mehrweg und Re-Use. - Faire EPR-Systeme: Herstellerverantwortung muss so organisiert werden, dass keine zusätzlichen Kosten für Konsument:innen entstehen und der Wettbewerb fair bleibt.
- Neue Wertschöpfungsketten nützen: Die Entstehung neuer Wertschöpfungsketten in der Kreislaufwirtschaft bietet großes Arbeitskräftepotenzial, das durch eine proaktive Gestaltung und gezielte Qualifikationspläne für die Zukunft genutzt werden kann.
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