AK Stadttagung
© Hannaneh Heydari, Dream House
6.5.2025

Stadttagung: Wohnungsmärkte in Europa unter Druck

Am 6. Mai 2025 veranstaltete die Arbeiterkammer Wien eine ganztägige Stadttagung mit dem Titel „Wohnungsmärkte in Europa unter Druck“. Das (inter)nationale Publikum umfasste rund 300 Personen. Im Fokus stand die zunehmende Finanzialisierung von Wohnungsmärkten, deren Folgen vor allem für die Mieter:innen klar spürbar sind: Leistbarkeit, Zugänglichkeit und Stabilität geraten zusehends in Gefahr. In den vergangenen Jahren ist leistbares Wohnen zu einem entscheidenden Wahlmotiv gerade in den großen Städten Europas geworden.

Die Keynote von Executive Director der UN-Habitat Anacláudia Rossbach ermöglichte die globale Einordnung der Herausforderungen auf den Wohnungsmärkten vieler Städte weltweit. Barbara Steenbergen von der Internationalen Mieterunion stellte die europäische Perspektive in den Vordergrund und erläuterte die wichtigsten Punkte aus Sicht der Mieter:innen für den gerade in Entstehung befindlichen ersten Europäischen Plan für leistbares Wohnen.


Fallbeispiele aus europäischen Städten

Fallbeispiele aus europäischen Städten zeigen die internationale Bedeutung des Themas:

  • In schwedischen Städten wird die Verdrängung von finanziell benachteiligten Mieter:innen durch die Renovierung ihrer Häuser als Profitstrategie aufgezeigt.
  • Ein Blick nach Lissabon verdeutlicht die Herausforderungen der rapiden Touristifizierung einer Stadt und diskutiert mögliche wohnpolitische Gegenmaßnahmen.
  • In Berlin erkämpften Mieter:innenproteste einen Volksentscheid zur Vergesellschaftung großer privater Wohnungsbestände, doch bleiben Herausforderungen in der Umsetzung weiterhin bestehen.
  • Am Beispiel Kopenhagen wird der Erfolg einer aktiven Mieter:innenbewegung in Form von gesetzlichen Eingrenzungen des Handlungsspielraums von Investor:innen dargestellt.
  • Wien kann hier vor allem durch die hohe Bedeutung von sozialem Wohnbau Vorbild sein.

Studie wirft einen Blick hinter die Fassaden

Im Zentrum der Tagung stand die Präsentation einer neuen AK-Studie durch die Studienautor:innen Justin Kadi und Sarah Kumnig zur Angebots- und Preisdynamik am Wiener Altbau-Miethausmarkt und den schikanösen Strategien zur Entmietung der Häuser. Die Wiener Altbau-Mietshäuser haben sich zu einem regen Markt entwickelt mit deutlichen Konsequenzen für die Mieter:innen. Illegal überhöhte Mieten oder Druck zum Verlassen der Wohnungen stehen an der Tagesordnung.

Wohnen muss leistbar und sicher sein!  

Aus AK-Sicht ist klar: Wohnen muss leistbar und sicher sein – die AK verlangt konkret:

  • Modernes, transparentes Mietrecht: Das neue Mietrecht muss klar, gerecht und transparent sein!
  • Aus für die Entrechtung der Mieter:innen durch Befristungen: Große Immo-Gesellschaften und Vermietungsunternehmen sollen nicht mehr befristet vermieten dürfen.
  • Spekulationen den Riegel vorschieben: Bei überhöhten Mieten muss es wirksame Verwaltungsstrafen für die Vermieter:innen geben.
  • Mieter:innen bei Sanierungen besser schützen: Sanierungen dürfen nicht zur Verdrängung von Mieter:innen führen!

Kontakt

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Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien

Abteilung Kommunalpolitik
Prinz Eugenstraße 20-22
1040 Wien

Telefon: +43 1 50165-0

- erreichbar mit der Linie D -