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9.3.2023

Stadttagung: Wohnen für die Vielen

Die allgemeine Teuerung gefährdet die Leistbarkeit von Wohnen für viele Menschen. Vom derzeitigen Wohnbauboom profitieren einige wenige, während die Wohnbedürfnisse der Vielen nicht mehr gedeckt werden können. Etwa 1,9 Millionen Menschen in Österreich fürchten in den nächsten Monaten, Zahlungsschwierigkeiten bei den Wohnkosten. In über 341.000 Haushalten betragen die Wohnkosten mehr als 40 Prozent des Haushaltseinkommens. 

Überteuerter privater Wohnungsmarkt

Ganz besonders schwer haben es Menschen mit kleinen Einkommen und neu zugezogene Personen. Sie müssen oft am überteuerten privaten Wohnungsmarkt Wohnraum anmieten. So zahlen etwa neu zugezogenen Menschen mit sehr kleinen Einkommen oft über 10 Euro pro Quadratmeter an Wohnkosten, weil sie noch keinen Zugang zu geförderten Wohnungen haben. Jeder fünfte mit einem Einkommen unterhalb der Armutsschwelle von 1.370 Euro lebt in überbelegten Wohnungen von oft sehr schlechter Qualität.

Videorückblick

Über das allgemeine Menschenrecht auf Wohnen als Basis für gesellschaftliche Teilhabe wurde in der Tagung "Wohnen für die Vielen" am 9.3.2023 diskutiert. Wie kann Wohnen für die Vielen sichergestellt werden? Welcher Bedarf steht der Zugänglichkeit und dem Angebot von leistbarem Wohnraum gegenüber? Welchen Beitrag können der geförderte und der private Wohnungsmarkt leisten? Welche Lösungen und Antworten gibt es auf kommunaler und nationaler Ebene, um Wohnen als Menschenrecht und als Integrationsmotor zu garantieren?


Unsere Forderungen

Die Wohnkosten-Krise darf nicht dauerhaft in die Armut führen. Deshalb fordert die AK:

  • Eine wirksame Mieten-Bremse für alle Mietwohnungen. Weg mit befristeten Mietverträgen.

  • Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass Grundstücke, die der Allgemeinheit gehören nur mit gefördertem Wohnbau bebaut werden.

  • Die Bundesländer müssen mehr geförderten Wohnbau anbieten und den Zugang auch für neu Zugezogene verbessern

  • In Wien schreibt die Widmungskategorie „geförderter Wohnbau“ vor, dass bei Bauprojekten von derzeit 5.000 Quadratmetern brutto zwei Drittel der Wohnungen dem geförderten Wohnbau vorbehalten werden. Dies muss auf Vier Fünftel erhöht werden und sollte schon bei kleineren Bauprojekten ab 2.500 Quadratmetern greifen.

  • Der Zugang zum Wiener Wohnticket muss für Menschen in schwierigen Lebenslagen verbessert werden, etwa durch Einführung des Zugangskriteriums „Wohnkostenüberlastung.“