Sozial verpartnern – Sozialpartnerschaft als Modell für die Zukunft?
Die österreichische Sozialpartnerschaft war in den letzten Jahren großen Veränderungen unterworfen: aufs Abstellgleis gestellt, wiederbelebt, in den Hintergrund geschoben, bei akuten Problemen – Stichwort Corona – aber dann doch wieder gerne mit Lösungsaufträgen betraut.
Rechte und konservative Parteien haben ihre Regierungszeit dazu genutzt, den Gestaltungsspielraum der Sozialpartnerschaft zu verringern, neoliberale Gruppen versuchen seit jeher, der Sozialpartnerschaft ihre Legitimität abzusprechen. Davon waren die Akteure der Sozialpartnerschaft allerdings in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen: die Interessenvertretungen der Arbeitnehmer:innen sehr, die der Arbeitgeber:innen hingegen wenig bis gar nicht.
Bewegte Zeiten
Die österreichische Sozialpartnerschaft hat also bewegte Zeiten hinter sich, hat bewegte Zeiten aber auch vor sich: Der brandaktuelle Bericht der Dublin Foundation über die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa spricht in dem Zusammenhang vom „Leben in einer neuen Ära der Unsicherheit“.
Diese ist u.a. durch eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft charakterisiert, nicht nur in jene, die die Anti-Corona-Maßnahmen befürworten bzw. ablehnen, sondern und v.a. auch in jene, die mit den Folgen ungleicher Verteilung von (materiellen) Ressourcen gut oder gar nicht gut zurande kommen.
Aktuell sind wir mit einer Reihe weiterer Krisen konfrontiert: Energie, Teuerung, Krieg in der Ukraine und eine sozialökologische Transformation, die dringlicher ist denn je.
Inputs der Referent:innen
Was diese bewegten Zeiten für die Sozialpartnerschaft in Österreich bedeuten war Thema der Veranstaltung. Die Inputs der Referent:innen finden sie hier:
Präsentationen
- Vera Glassner, AK Wien: Kollektivvertragspolitik im österreichischen Metallsektor
- Susanne Pernicka, JKU: Sozialpartnerschaftliche Handlungsfelder: Kontinuitäten, Brüche und Perspektiven
- Thomas Paster, Universität Roskilde: WKO und Sozialpartnerschaft