AK Präsidentin Renate Anderl im Gespräch mit einer Arbeitnehmer:in.
© Sebastian Philipp

Frauen sind immer noch benachteiligt

Schon mein Leben lang setze ich mich für mehr Gleichstellung ein und kämpfe für die Rechte von Frauen. Dass der Kampf noch lange nicht zu Ende ist, zeigen die Zahlen: In kaum einem anderen EU-Land ist der Gender Pay Gap höher als in Österreich, fast 19 Prozent hat dieser im Jahr 2023 betragen. Ursachen, warum das so ist, gibt es viele.

Frauen arbeiten viel öfters in Teilzeit

Frauen arbeiten viel öfters in Teilzeit als Männer. Das liegt daran, dass Frauen auch heute noch den Großteil der unbezahlten Sorgearbeit – Hausarbeit, Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen – übernehmen.

Als AK Präsidentin ist es mir wichtig, dass wir Frauen selbst entscheiden können, ob wir Vollzeit arbeiten möchten oder nicht. Um diese Entscheidung frei treffen zu können, setze ich mich für den Ausbau der Kinderbildung- und betreuung und der Pflegeangebote in ganz Österreich ein.

Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung! 

Eltern sollen einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes haben. Auch die Verteilung der Sorgearbeit muss gerechter gestaltet werden: Väter müssen mehr Verantwortung übernehmen und in Karenz gehen.  

Ungleiche Bezahlung 

Um gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern anzukämpfen, ist Einkommenstransparenz sehr wichtig. Die EU-Mitgliedsstaaten haben daher im Juni 2023 – nicht zuletzt auch aufgrund des Drucks von Gewerkschaften – eine Richtlinie zur Lohntransparenz beschlossen. Die Bundesregierung hat nun bis 2026 Zeit, diese Richtlinie umzusetzen.

Für mich als AK Präsidentin ist die Lohntransparenz-Richtlinie ein wichtiges Instrument, um sicherzustellen, dass Frauen und Männer für gleiche Arbeit auch das gleiche bezahlt bekommen. 

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