Frauen sind immer noch benachteiligt
In kaum einem anderen EU-Land ist der Gender Pay Gap höher als in Österreich, fast 19 % hat dieser 2023 betragen. Ursachen dafür, gibt es viele.
Gesunde Arbeitsbedingungen, ein sicherer Arbeitsplatz, ein faires Einkommen, Arbeitszeiten, die ein gutes Privatleben ermöglichen, Chancen auf Aus- und Weiterbildung, ein gutes Betriebsklima und Mitbestimmung im Betrieb – all das macht eine gute Arbeit aus.
Leider sieht es in der Realität oft anders aus, in unserer Arbeitswelt gibt es viele Baustellen: Immer mehr Beschäftigte können sich nicht vorstellen, ihren Job bis zur Pension zu machen, viele arbeiten unter prekären Arbeitsbedingungen, und der Arbeitsdruck steigt quer durch alle Branchen.
Wenn wir von guter Arbeit sprechen, müssen wir bei der Arbeitszeit ansetzen. Seit einem halben Jahrhundert steht die 40-Stunden-Woche als Normalarbeitszeit im Gesetz. Seit damals hat sich unsere Arbeitswelt verändert: Wir tippen nicht mehr auf Schreibmaschinen, sondern auf Laptops, wir schicken uns E-Mails statt Briefe und halten Sitzungen online ab.
Wir arbeiten heute viel schneller und viel produktiver, aber unsere gesetzliche Normalarbeitszeit hat sich nicht geändert. Der Arbeitsdruck hat sich erhöht, was negative Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten hat. Als AK Präsidentin setze ich mich daher für eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich ein.
Das beginnt schon bei den Kleinsten im Kindergarten als erster wichtiger Kinderbildungseinrichtung, bis hin zu Schule, Lehre und Universität – ich setze mich für gleiche Bildungschancen für alle ein.
Auch für Arbeitnehmer:innen sind Weiterbildung und Qualifikation wichtig – nicht zuletzt auch aufgrund der sich immer schneller verändernden Arbeitswelt. Leider ist es so, dass immer weniger Betriebe Lehrlinge ausbilden und nicht in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter:innen investieren. Viele Arbeitnehmer:innen bilden sich dann in ihrer Freizeit weiter und zahlen sich die Weiterbildung selbst.
Menschen, die gerade auf Arbeitssuche sind, haben es nicht leicht – niemand ist gerne arbeitslos. Um Menschen in Arbeitslosigkeit eine gute Betreuung beim AMS garantieren zu können, braucht das AMS mehr Geld und mehr Personal. Damit arbeitslose Menschen nicht in Armut abrutschen, muss auch das Arbeitslosengeld angehoben werden.
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