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AK und ÖGB zu Equal Pay Day: "Gleichberechtigung statt Retro-Politik!"
Laut Zeitverwendungsstudie leisten Frauen zwar täglich mehr Arbeit als Männer, verdienen aber pro Jahr um 14.155 Euro weniger (Vergleich Bruttomedianeinkommen). „Wir müssen endlich auch bei der Gleichberechtigung im 21. Jahrhundert ankommen, die Retro-Frauenpolitik muss aufhören”, sagen AK Präsidentin Renate Anderl und ÖGB-Vizepräsidentin Korinna Schumann.
Die Lohnlücke ist Realität!
Anderl: „Die Regierungsverhandler sollen endlich den flächendeckenden Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen und damit bessere Berufs- und Einkommenschancen für Frauen vorantreiben, anstatt absurde Ideen wie eine Herdprämie fürs Daheimbleiben abzusondern.” Schumann: „Nur der Ausbau der Kinderbetreuung hin zu einem Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem 1. Geburtstag schafft echte Wahlfreiheit für Frauen.”
Pro Stunde, also unabhängig von Teilzeit oder Vollzeit, beträgt der Unterschied immer noch 18,4 Prozent! Nur ein Drittel der Stundenlohnlücke ist durch Berufswahl, Branche, Unternehmensgröße und Dauer der Unternehmenszugehörigkeit erklärbar. Für zwei Drittel der Stundenlohnlücke gibt es keine andere Erklärung – da liegt es an der Lohndiskriminierung.
„Egal welche Berechnung: Die Lohnlücke ist Realität! Frauen brauchen jetzt Maßnahmen, damit sich diese Realität für sie endlich ändert”, so die Spitzenfrauen von AK und ÖGB.
AK- und ÖGB-Forderungen
Lohntransparenz für zumindest 70 Prozent aller Arbeitnehmer:innen!
Das bedeutet Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie für die 3 Prozent der Unternehmen über 25 Mitarbeiter:innen.
Ein Familienarbeitszeitmodell:
- Beide Eltern reduzieren/erhöhen nach der Karenz ihre Arbeitszeit auf 28 bis 32 Stunden pro Woche. Dafür erhalten sie 350 Euro Pauschale pro Elternteil pro Monat steuerfrei ausbezahlt. Auch Alleinerziehende erhalten die monatliche Pauschale von 350 Euro. Das Geld kann bis zum 4. Geburtstag des Kindes bezogen werden.
- Die Sozialversicherungsbeiträge (Kranken-, Unfall-, Pensionsversicherung und Arbeitslosenversicherung) basierend auf einer Vollzeiterwerbstätigkeit werden dem Dienstgeber teilweise ersetzt (analog zur Altersteilzeit).
1 Milliarde Euro mehr für Kinderbildung und –betreuung
Die Sozialpartner:innen aus ÖGB, Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, Landwirtschaftskammer und Industriellenvereinigung fordern eine Milliarde Euro mehr pro Jahr für den Ausbau der Kinderbildung und -betreuung.
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