AK Stilling zu WIFO-Konjunkturbericht: Betriebe sind gefordert!

Die Konjunkturlage ist besorgniserregend – das stellt der heute veröffentlichte WIFO-Konjunkturbericht fest. Dass als eine Maßnahme allerdings die Erhöhung des Frauenpensionsalters begrüßt wird, sieht Ines Stilling, AK-Bereichsleiterin Soziales, kritisch: „Bevor weitere Maßnahmen gesetzt werden, müssen die jüngsten Reformen einmal umgesetzt werden und wirken: die Einführung der Teilpension ab 2026 sowie die Einschränkungen der Altersteilzeit und bei der Korridorpension sind noch nicht einmal in Kraft.“

Betriebe sind gefordert

Gefordert sind vor allem die Betriebe: Eine Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters bedeutet für viele nämlich eine längere Arbeitslosigkeit oder Krankheit – denn schon jetzt stellen zwei Drittel der Betriebe keine Menschen über 60 an. Rund 30 % (7.400) der 24.500 mittleren und größeren Betriebe (ab 20 Arbeitnehmer:innen) beschäftigen keinen einzigen Menschen über 60; mehr als die Hälfte der Betriebe keine Frau, die älter als 60 Jahre ist.

Besorgniserregende Lage insbesondere für ältere Frauen

Die Lage für Ältere, insbesondere für Frauen, am Arbeitsmarkt ist besorgniserregend: Im Jahr 2024 waren in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen nur 22,8 % der Frauen und 45,6 % der Männer beschäftigt. Aufgrund der Anhebung des Frauenpensionsalters soll die Beschäftigtenzahl der Frauen laut einer aktuellen WIFO-Studie bis 2030 auf 138.000 ansteigen (+61.000). Aufgrund des Regierungsprogramms (Korridorpension, Teilpension, ÄBP) sollen weitere 33.000 Frauen in Beschäftigung bleiben (insgesamt 94.000 Frauen). Bei den Männern soll die Beschäftigtenzahl von rund 150.000 auf 186.000 (um 36.000) anwachsen. Dann läge die Beschäftigungsquote der Frauen bei 49,4 % und die der Männer bei 55,5 %.

Bonus-Malus-System ist notwendig

„Wer will, dass Menschen länger arbeiten, muss ihnen zuallererst einmal die Arbeitsplätze dafür zur Verfügung stellen“, fordert Stilling und verweist auf das Älterenbeschäftigungspaket der AK: „Notwendig ist ein Bonus-Malus-System und dass Menschen überhaupt gesund bis zur Pension durchhalten. Alles andere sind Scheindebatten!“

Kontakt

Kontakt

Pressestelle der AK Wien und der Bundesarbeitskammer

Tel. :  +43 1 50165 12565
Fax. : +43 1 50165 12209 
E-Mail: presse@akwien.at

nur für Journalist:innen -