Junger Mechaniker bei der Arbeit
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11.12.2024

Industrienation Österreich

So gelingt das Comeback 

Österreichs Industrie war in den vergangenen Jahren ein klassischer Outperformer und hat Länder wie Deutschland hinter sich gelassen. Doch jetzt wankt der Riese. Schuld sind internationale Entwicklungen, aber auch hausgemachte Fehler wie hohe Gewinnausschüttungen.

Um die Industrie wieder auf den Erfolgspfad zurückzuführen und damit zehntausende Arbeitsplätze zu sichern, braucht es eine aktive Beschäftigungspolitik und Investitionen, erklärten AK Direktorin Silvia Hruška-Frank und  AK Chefökonom Markus Marterbauer im Rahmen eines Pressegesprächs: 


Zurück zur Erfolgsstory

Österreichs Industrie hat sich im vergangenen Jahrzehnt hervorragend entwickelt – vor allem auch im Vergleich zu Deutschland. Gemessen an der gesamten Wertschöpfung hat sie einen Anteil von rund 20 Prozent. Doch jetzt hat der starke Riese Probleme. Schuld sind internationale Entwicklungen, aber auch hausgemachte Fehler wie hohe Gewinnausschüttungen.

Das Ergebnis: In der Industrie gehen aktuell viele Arbeitsplätze verloren, Unternehmen schlittern in die Pleite. „Um die Krise in der Industrie und in Folge auch auf dem Arbeitsmarkt zu bekämpfen, braucht es eine mutige und aktive Beschäftigungspolitik, die Erleichterung von Investitionen sowie eine Industrie- und Fachkräftestrategie. All das müssen wir jetzt aktiv und gemeinsam angehen, um die industrielle Entwicklung und damit zehntausende Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern“, fordert AK Direktorin Silvia Hruška-Frank. 

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Silvia Hruška-Frank, Direktorin der AK Wien und der Bundesarbeitskammer

AK Direktorin Silvia Hruška-Frank: „Um die Krise in der Industrie zu bekämpfen, braucht es eine mutige und aktive Beschäftigungspolitik“.

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Maßnahmen für einen starken Industrie-Standort

  •  Qualifizierungsoffensive: Gut ausgebildete Fachkräfte sind das Um und Auf – von systemrelevanten Berufen bis zu neuen Berufsfeldern in der Zukunft.  

  • Beschäftigungssicherung in Krisenzeiten: möglich durch Maßnahmen wie Kurzarbeit oder Arbeitsstiftungen verbunden mit Qualifizierung.

  • Leistbare Energiepreise: Niedrigere Kosten erneuerbarer Stromproduktion müssen auch bei den Verbraucher:innen ankommen. Weiters muss der Netzausbau vorangetrieben werden.

  •  Rolle der ÖBAG stärken: Die ÖBAG muss die Möglichkeit haben, sich durch Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen in der Krise – aber mit wirtschaftlich nachhaltig gutem Geschäftskonzept – bzw. an Unternehmen im Transformationsprozess zu beteiligen und so Unterstützung zu leisten. Darüber hinaus sollen Haftungen ausgeweitet und Förderungen und Vergaben verstärkt an soziale und ökologische Kriterien geknüpft werden.

  • Cluster bilden: Nach dem Vorbild der österreichischen Chips-Strategie sollen in Schlüssel- und Zukunftstechnologien Cluster gebildet werden. So kann Know-how gebündelt und die erfolgreiche Zusammenarbeit von Unternehmen vorangetrieben werden.

  • Eine angemessene Dividendenpolitik: Mehr Zurückhaltung bei Gewinnausschüttungen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Wirtschaftsstandorts zu erhalten und Investitionen zu ermöglichen


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