
Start-ups: Bausteine für innovative Industriepolitik
Österreich hat enormes Potenzial, um Start-ups und Scale-ups als treibende Kräfte für Innovation, Wirtschaftswachstum und gute Arbeit zu fördern. Der Schlüssel liegt in einer gezielten Vernetzung von Forschung, Industrie und Politik, in der Begünstigung von Ausgründungen sowie in der Schaffung von Leitmärkten für Zukunftstechnologien.Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass dieser Fortschritt nicht auf Kosten fairer Arbeitsbedingungen und sozialer Absicherung erfolgt, sondern nachhaltiges, inklusives Wachstum ermöglicht. Klar ist auch, dass nicht alle Herausforderungen von Start-ups gelöst werden können, weshalb es einen handlungsfähigen Staat braucht.
Wo aber lässt sich in Österreich ansetzen, um vielversprechende Gründungen und deren Wachstum und Skalierung weiter zu stärken? Ein vielversprechender Ansatz, dies zu ändern, ist die Etablierung und Stärkung von Ausgründungszentren als Schnittstellen zwischen Universitäten, Industrie und Bewertungs- und Finanzierungskompetenz mit dem Ziel, Ideen, Talente, Umsetzungskompetenz und Kapital über unterschiedliche Finanzierungsinstrumente miteinander zu verknüpfen.
Beispielhaft kann das sehr erfolgreiche INITS genannt werden, welches jedoch in Größe (z. B. Mitarbeiter:innen) und Schlagkraft (z. B. erfolgreiche Ausgründungen) vergleichbaren Initiativen wie dem Münchner UnternehmerTUM unterliegt.
Innerhalb Europas ist Schweden besonders erfolgreich, wofür unter anderem Spotify als Beispiel steht. Maßgeblich dafür ist der etablierte Technologiecluster Kista Science Center, der neben idealen infrastrukturellen Rahmenbedingungen auch Branchenriesen wie Ericsson mit Start-ups zusammenbringt.
Außerdem existiert die Verzahnung zwischen öffentlichen Förderbanken wie Almi Företagspartner AG und deren Investitionstochter Almi Invest mit Bewertungsexpertise von Business-Inkubatoren und Acceleratoren, wie beispielsweise Sting, der jährlich bis zu 300 Start-ups evaluiert und bewertet. Beides ist entscheidend für eine erfolgreiche Finanzierung.
Derzeit werden über 80 Prozent der digitalen Infrastrukturen Europas importiert, über 70 Prozent der KI-Basismodelle kommen überwiegend aus den USA und zunehmend auch aus China, womit Europas digitale Kapazitäten enormen systemischen Risiken unterliegen.
Die Dominanz US-amerikanischer und chinesischer Tech-Giganten führt auch dazu, dass europäische Start-ups rasch als attraktive Übernahmekandidaten gefährdet sind, fehlen ihnen doch potenzielle europäische Partner und Wertschöpfungsökosysteme.
Eine eigenständige europäische Industriestrategie mit Investitionen in u. a. digitale Infrastrukturen braucht es also auch zur Etablierung europäischer Alternativen und damit die Möglichkeit zur Mitgestaltung zukünftiger Wirtschaftsmodelle.
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