
Kräfte bündeln für starken Arbeitsmarkt
Die aktuelle Wifo-Prognose sieht Licht am Ende des Tunnels. Heuer wird sich die Wirtschaftslage auf dem Niveau von 2024 stabilisieren, nächstes Jahr wird mit einem Wachstum von 1,2% gerechnet. Sorgenkind bleibt der Arbeitsmarkt. „Jetzt heißt es Kräfte bündeln und Beschäftigungsimpulse setzen“, fordert AK Präsidentin Renate Anderl.
Das Ende der Rezession ist in Sichtweite. „Allerdings muss sich die Trendwende gegen widrige Umstände durchsetzen“, betont die AK Präsidentin. Denn die Maßnahmen der Bundesregierung zur Budgetkonsolidierung kommen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Zudem ist die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump ein möglicher Störfaktor. Und wie sich die Eskalation des Nahost-Konflikts auswirken könnte, ist ebenfalls ungewiss. Ein länger anhaltender Gas- und Erdölpreisschock könnte massive Auswirkungen haben.
„Allerdings gibt es auch zahlreiche positive Signale – etwa aus der Industrie und für die Bauwirtschaft“, so Anderl. So ist die Industrie nach sieben Quartalen erstmals wieder gewachsen. Und weil die Kreditzinsen sinken, werden mehr Wohnbaukredite aufgenommen, was der Bauwirtschaft hilft. Auch das Infrastrukturpaket unserer deutschen Nachbarn wird sich – etwas verzögert – positiv auf Österreichs Wirtschaft auswirken.
Sorgen macht der AK Präsidentin aber der Arbeitsmarkt: „Die Beschäftigung ist in den zwei Rezessionsjahren zwar leicht gewachsen, allerdings wird diese Dynamik nun deutlich schwächer. Parallel dazu steigt leider die Arbeitslosigkeit: Heuer sind im Schnitt fast 400.000 Menschen ohne Job.“ Parallel dazu geht die Zahl an offenen Stellen zurück. Anderl: „Derzeit kommen auf eine offene Position viereinhalb arbeitslose Menschen.“
Besonders problematisch ist für die AK Präsidentin aber der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit – also jene, die schon mehr als ein Jahr keine stabile Beschäftigung gefunden haben. „Denn die Folgen sind dramatisch: erhöhte Armutsgefährdung, eingeschränkte soziale Kontakte und eine Verschlechterung der Gesundheit“, so Anderl.
Und weiter: „Hier muss also dringend etwas getan werden. Es heißt Kräfte bündeln und Beschäftigungsimpulse setzen!“
Konkret fordert die AK:
- eine Qualifizierungsoffensive. Denn eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit.
- ein Älteren-Beschäftigtenpaket mit einem Bonus-Malus-System, das die Unternehmen in die Pflicht nimmt.
- eine Jobgarantie für Langzeitarbeitslose.
- Strategische Investitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und einen guten Sozialstaat. Denn das belebt die Konjunktur und schafft Arbeitsplätze.
Kontakt
Kontakt
Pressestelle der AK Wien und der Bundesarbeitskammer
Tel. : +43 1 50165 12565
Fax. : +43 1 50165 12209
E-Mail: presse@akwien.at
- nur für Journalist:innen -