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Jetziger Kombilohn hilft älteren Arbeitssuchenden nicht
„Der Kombilohn ist mit der am 23.1.2024 vorgestellten Änderung keine sinnvolle Unterstützung für ältere Arbeitslose“, kritisiert AK Bereichsleiterin Soziales, Ines Stilling. Studien zeigen, dass ältere Menschen es besonders schwer haben, wieder Fuß zu fassen, nachdem sie arbeitslos waren.
Arbeitssuchende können sich Jobs nicht aussuchen
Der Vorstoß von Bundesminister Kocher, dass Arbeitssuchende über 50 künftig den Kombilohn nur erhalten, wenn sie mehr als 30 Wochenstunden arbeiten (bisher waren es 20 Stunden), ist aus Sicht der AK der falsche Weg. Der Vorschlag geht nämlich fälschlicherweise davon aus, dass sich Arbeitssuchende ihre Jobs aussuchen könnten.
In Wahrheit müssen sie aber oftmals Stellen annehmen, bei denen weniger als 30 Wochenstunden angeboten werden - etwa im Handel, im Gastgewerbe oder in der Reinigung, wo viele Frauen in Teilzeit arbeiten. Es ist für die AK nicht nachvollziehbar, warum in diesen Fällen kein Kombilohn mehr bezahlt wird.
Kein Motivationsschub, sondern eine Bestrafung
"Das ist kein Motivationsschub, sondern eine Bestrafung und ein weiterer Schritt in Richtung Ausgrenzung. Besonders betroffen davon sind Frauen“, so Stilling.
Kritisch sieht Stilling auch die höhere Förderung ab einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 Stunden: "Hier besteht die Gefahr, dass Menschen mit viel Arbeitserfahrung in schlecht bezahlte Jobs gebracht werden. Das eigentliche Ziel des AMS sollte sein, nur mehr Stellen anzubieten, die eine gute Bezahlung bei über 30 Wochenstunden garantieren. Stattdessen werden mit der jetzigen Reform noch mehr öffentliche Gelder ausgeschüttet, wenn Unternehmen zu wenig bezahlen wollen – das fördert nur den Niedriglohnsektor.“
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