Teure Fernwärme
Die Energiepreise schnalzen gerade in die Höhe. Im Vorjahr waren die Energiepreise wegen der Corona-Pandemie im Keller. Jetzt sind sie so hoch wie nie zuvor. Das gilt nun auch für die Fernwärme in Wien.
Warum das für die AK gar nicht geht
- Die Menschen kämpfen schon jetzt mit massiv gestiegenen Preisen für Wohnen, Strom und Lebensmittel. Mit dem Preisanstieg bei der Fernwärme werden die Kosten für viele Haushalte zu einer noch größeren Belastung.
- Auch für die Energiewende ist es ein falsches Signal: die Fernwärme gilt als großer Hoffnungsträger, um Häuser und Wohnungen im städtischen Bereich klimaneutral heizen zu können. Dazu muss sie jedoch leistbar bleiben.
In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie tun können, wenn Sie mit einem Preisanstieg bei der Fernwärme konfrontiert sind und wo Sie Unterstützung finden, wenn Sie Ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können. Außerdem: was wir von der städtischen, aber auch von der Bundespolitik fordern, damit die Fernwärme für alle leistbar bleibt.
Was Sie tun können, wenn die Preiserhöhung zum Problem wird
Zuallererst sollten Sie möglichst rasch Ihren Fernwärmeanbieter kontaktieren. Oft lassen sich mit diesem individuelle Vereinbarungen treffen. In Wien kann ihr Fernwärmeanbieter die Wien Energie selbst sein, aber auch Dritte wie Ihr Vermieter. Schauen Sie in Ihren Lieferverträgen bzw. in Ihrem Mietvertrag nach, wer Ihr Fernwärmelieferant ist und kontaktieren Sie den jeweiligen Anbieter. Hier finden Sie näheren Informationen zur Heizkostenabrechnung bei der Fernwärme Wien.
Ist die Wien Energie Ihr Fernwärmelieferant? Hier kommen Sie zum Kontaktformular der Wien Energie. Die Nummer der Serviceline der Wien Energie lautet 0800 510 820.
Als Fernwärmekund:in der Wien Energie haben Sie die Möglichkeit, Rückstände bei der Fernwärme mit einer Ratenzahlung von bis zu 18 Monaten zurückzuzahlen. Kontaktieren Sie dazu bitte die Wien Energie.
Die Stadt Wien unterstützt außerdem alle Bezugsberechtigten Haushalte im Jahr 2022 mit 200€ Energiebonus (Wiener Energiebonus `22). Dieser Bonus soll per Antrag im 4. Quartal bis Ende des Jahres zur Auszahlung kommen. Bezugsberechtigt sind in Wien Hauptgemeldete mit einem Jahresbruttoeinkommen von maximal 40.000 Euro bei Einpersonenhaushalten (entspricht einem Bruttomonatsgehalt von 2.835 Euro inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld) oder 100.000 Euro Gesamtjahreseinkommen bei Mehrpersonenhaushalten.
Was Sie tun können, wenn Sie die Rechnung nicht zahlen können
Wenn Sie die finanziellen Belastungen Ihrer Energierechnungen nicht mehr stemmen können, sollten Sie sich rasch an eine soziale Beratungsstelle wie die Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz oder Volkshilfe, wenden. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung möglicher Beratungsstellen inkl. Überbrückungshilfen:
Beratung und Unterstützung bei sozialen und finanziellen Problemen der Stadt Wien (MA 40):
- Servicetelefon/telefonische Erstberatung: 01/4000-8040 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, vertraulich und kostenlos)
- Persönliche Beratung bezüglich Energieunterstützung: Zielgruppenzentrum Erdbergstraße (Erdbergstraße 228, 1110 Wien)
Sozialinfo Wien: hier finden Sie verschiedenste Angebote hinsichtlich Einkommen, finanzieller Beihilfen usw.
Für Wiener:innen mit geringem Einkommen bietet die Stadt Wien mit ihrer Energieunterstützung Plus weitere Unterstützungsmöglichkeiten. Dort erhalten Sie individuelle Beratung bei Zahlungsschwierigkeiten und hohen Energierechnungen. Die Nummer des Servicetelefons lautet: 01/4000-8040 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr)
Auch der Wohnschirm unterstützt Sie, wenn Sie von Wohnungsverlust bedroht sind. In Wien wird dieser über die Fachstelle für Wohnungssicherung der Volkshilfe Wien bereitgestellt. Telefonnummer 01/2185690, E-Mail: fawos@volkshilfe-wien.at
Caritative Einrichtungen und soziale NGOs:
- Caritas Sozialberatung: Zentrum am Hauptbahnhof, Telefonnummer: 01/545452, E-Mail: sozialberatung-wien@caritas-wien.at
- Volkshilfe Sozialberatung: Telefonnummer: 01/6064, E-Mail: sozialberatung@volkshilfe-wien.at
- Spontanhilfe Rotes Kreuz: Telefonnummer: 01/58900323, E-Mail: spontanhilfe@roteskreuz.at
- Schuldnerberatung – Fonds Soziales Wien: Telefonnummer: 01/24524-60100; E-Mail: schuldnerberatung@fsw.at
Tipps
zum Energiesparen
Wenige Maßnahmen reichen aus, um Energie zu sparen, Ihre Geldbörse zu entlasten und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Dazu braucht man nicht sofort neue Fenster. Bereits kleine Änderungen lohnen sich! Mehr dazu…
zur Höhe Ihrer Teilbetragszahlung
Um bei Ihrer Jahresabrechnung böse Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie, falls möglich, Ihre monatlichen oder vierteljährlichen Teilbetragszahlungen mit Ihrem Energielieferanten besprechen und anpassen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie viel mehr Energie verbrauchen als gewöhnlich (z.B. Familiennachwuchs, vermehrte Homeoffice-Tätigkeiten etc.) und/oder die Energiepreise stark steigen, wie das derzeit der Fall ist.
Unsere Forderung: Die Fernwärme muss leistbar bleiben!
- Für die Abfederung der massiven Preissteigerungen sollten einkommensschwache Haushalte einen Anspruch auf Ausgleichszahlungen haben.
- Die Rechte von Fernwärmekund:innen müssen endlich ausgebaut und an jene im Strom- und Gasbereich angeglichen werden.
- Bessere finanzielle und personelle Ausstattung der Ombudsstelle für soziale Härtefälle, die hilfesuchenden Haushalte effektiv unterstützt. Diese Stelle sollte unabhängig sein.
- Verpflichtenden Zusage der Wien Energie, ihren Kund:innen ein Recht auf Ratenzahlung bei Rückständen zu gewähren und sich dem Verfahren der allgemeinen Schlichtungsstelle für Verbrauchergeschäfte zu unterwerfen. Derzeit passiert dies nur auf freiwilliger Basis.
- Auch die Bundesregierung ist gefordert: es braucht endlich ein echtes Entlastungspaket für die Haushalte. Die AK hat dazu schon ein umfangreiches Maßnahmenpaket gegen die derzeitige Teuerungswelle vorgestellt.
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