AK warnt vor teuren 09x-SMS
Unerbetene SMS sind nicht nur lästig, sondern können auch teuer kommen. Immer wieder grassieren SMS mit Werbung für pornografische Inhalte oder auch SMS wie „Hurra wir werden Eltern“ oder „Hurra wir heiraten“.
Die AK Konsumentenschützer fordern mehr Schutz für die HandynutzerInnen: Sie müssen sich auf richtige Handyrechnungen verlassen können und bei Rechnungseinsprüchen rasch und unbürokratisch ihr Geld zurückbekommen.
Unbestellte SMS werden verrechnet
Unseriöse Handy-Dienste setzen nicht nur auf aufdringliche Werbung, sondern drängen KonsumentInnen oft direkt teure Mehrwert-SMS auf. Die auf dem Handy eingehenden unbestellten SMS werden verrechnet oder in den Nachrichten finden sich Web-Push-Links, die KonsumentInnen unachtsam aktivieren.
Die Kosten pro SMS sind überschaubar, können aber über Hand nehmen, wie der Fall von Herrn W. zeigt. Er schilderte einer AK Konsumentenschützerin: „Ich habe unaufgefordert sieben Mehrwert-SMS von einer 900-Nummer bekommen, sie nicht geöffnet und eine Rechnung über 28 Euro erhalten.“
Abhilfe gegen teure SMS
„Kontrollieren Sie Ihre nächste Telefonrechnung und lassen Sie eventuell 09x-Nummern kostenlos bei ihrem Netzbetreiber sperren“, raten die AK Konsumentenschützer. Scheinen nicht bestellte Mehrwertdienste auf, muss der Betrag beim eigenen Netzbetreiber schriftlich und rechtzeitig beeinsprucht werden. Passiert das nicht, gilt der Betrag als anerkannt.
Die Fristen finden KonsumentInnen in den Geschäftsbedingungen. Die Netzbetreiber müssen den Kundeneinspruch prüfen und den Betrag zurückzahlen, wenn kein SMS-Abo-Vertrag vorliegt.
Dem Absender drohen – soweit er ausfindig gemacht werden kann – erhebliche Verwaltungsstrafen.
Mehr Schutz gegen unerbetene SMS!
Die AK Konsumentenschützer verlangen mehr Schutz für Handynutzer. Konsumenten müssen sich auf richtige Telefonrechnungen verlassen können, die Netzbetreiber müssen besser kontrollieren. Denn derzeit müssen Verbraucher Rechnungen durchforsten und selbst tätig werden, um unrechtmäßig abgebuchte Beträge wieder zu erhalten.
Und dabei haben es die Betroffenen nicht immer leicht, vor allem, wenn Netzbetreiber keine Abrechnungsfehler entdeckt haben und die geschädigten KonsumentInnen an die Mehrwertdienstanbieter verweisen. Kann der Missbrauch von Rufnummern nicht eingedämmt werden, muss die Mehrwertdienst-Verordnung verschärft werden, etwa durch ein allgemeines Verbot der Verrechnung von Mehrwert-SMS, die der Empfänger erhalten und nicht selbst abgesendet hat.
SMS-Mehrwertdienste: So behalten Sie den Überblick
- Reagieren Sie niemals auf SMS unbekannter Absender! Gehen Sie nicht auf Aufforderungen ein, sich per SMS aus einer angeblichen Werbeverteilerliste löschen zu lassen.
- Falls Sie Klingeltöne u.ä. per SMS bestellen, beachten Sie, dass Sie mit einer einzigen SMS Bestellung oft ein Abonnement für einen längeren Zeitraum abschließen! In der Werbung wird dieser Umstand oft verschwiegen.
- Bekommen Sie unerwünschte SMS-Werbung, dann erstatten Sie Anzeige beim Fernmeldebüro!
- Anbot-SMS müssen Tarifinfos enthalten – Ausnahmen gibt es bei SMS-Diensten bis zu 70 Cent. Nach Erhalt der Anbot-SMS muss die Nutzung noch abgelehnt werden können. Wirksam bestellt ist, wenn Sie das Angebot mit einer weiteren SMS bestätigen.
- Wiederkehrende Abo-SMS müssen jederzeit kostenfrei abbestellt werden können – senden Sie das Kennwort "Stopp" an den Serviceanbieter. Beeinspruchen Sie alle weiteren Rechnungsbeträge bei Ihrem Handyanbieter schriftlich und fristgerecht.
- Achten Sie darauf, ob in SMS-Angeboten Informationen wie Firmenname, genauer Firmensitz und Kontaktmöglichkeiten angegeben sind. Wer diese Infopflichten nicht erfüllt, missachtet bereits viele Verbraucherschutzvorschriften.
- Anbieter von SMS-Chats und Flirtlines sind interessiert, den SMS-Austausch möglichst lange in Gang zu halten. In der Regel haben Sie jedes versendete SMS extra zu bezahlen.
- Besprechen Sie auch mit Ihren Kindern die Risiken von Mehrwert-SMS-Diensten.
- Schützen Sie sich vorbeugend. Sperren Sie - soweit Ihr Anbieter dies anbietet und Sie Mehrwert- Dienste nicht aktiv nutzen - den Zugang zu Premium-SMS.
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