
Handy- und Brillenversicherungen halten oft nicht, was sie versprechen!
Wer glaubt, mit einer Handy- oder Brillenversicherung auf der sicheren Seite zu sein, könnte böse überrascht werden. Ein AK Check bei neun Anbietern zeigt: Es lauern Fallen! Verlockende Tarife mit Rundum-Schutz sind bei genauem Hinschauen ernüchternd, da es teils hohe Selbstbehalte und Leistungseinschränkungen gibt. Der viel beworbene Versicherungsschutz „Garantieverlängerung“ suggeriert umfassende Deckung – doch diese All-Risk-Deckung gibt es nicht.
Handyversicherungen: Keine All-Risk-Deckung
Die Angebote für Handyversicherungen sind breit. Die Versicherungspakete unterscheiden sich vor allem darin, ob auch Diebstahl/Verlust mitversichert ist oder nicht. Die monatlichen Prämien für einen Handyschutz betragen für ein 600-Euro-Handy „nur“ zwischen 7,99 (Magenta Basisschutz) und 11,49 Euro (Apple inklusive Diebstahl/Verlust). Unterschiedlich hohe Selbstbehalte (20 bis 129 Euro) gibt es in allen untersuchten Tarifen – sie erschweren einen Prämien-Leistungsvergleich.
„Konsument:innen wird oft eine All-Risk-Deckung suggeriert, aber der Schutz ist löchrig“, sagen die AK Konsument:innenschützer. „Diebstahl und Verlust müssen häufig extra versichert werden. Schäden an Verschleißteilen oder optische Kratzer sind explizit ausgeschlossen. Wer sein Handy nicht „sorgfältig genug“ aufbewahrt oder im Schadensfall „grob fahrlässig“ handelt, verliert schnell seinen Anspruch auf eine Entschädigung. Bei einem Tarif endet der Vertrag, wenn zwei Schadensfälle pro Jahr angefallen sind. Beschwerden in der AK Beratung zeigen regelmäßig, dass die Versicherer die Deckung nach Schadensfällen ablehnen – das ist für Konsument:innen oft nicht nachvollziehbar.
Brillenversicherungen: Selbstbehalte beachten
Fielmann, Pearle und Wutscher bieten klassische Brillenversicherungen an, aber auch verschiedene Zusatzprodukte wie das Brillensorglospaket (Hartlauer), Brille mieten statt kaufen (Pearle), Brillen-All-Inklusive-Paket (Wutscher). Die Prämien und Leistungen unterscheiden sich je nach Anbieter. Brille ist nicht gleich Brille: Die Prämien hängen nicht nur vom Brillenpreis ab, sondern auch von der Art der Gläser.
Die Bandbreite der Versicherungsprämien für Brillen mit Einstärkengläsern beträgt zehn (Fielmann und Pearle) bis 19 Euro (Wutscher, im ersten Jahr kostenlos) pro Jahr, für Mehrstärkengläser 49 (Wutscher, im ersten Jahr kostenlos) bis 60 Euro (Pearle) pro Jahr. Die versicherten Risiken sind unterschiedlich: Bei Fielmann und Hartlauer sind Verlust und Diebstahl der Brille aus dem Deckungsbereich ausgenommen. Einige Produkte haben im Schadensfall einen Selbstbehalt, der je nach Anbieter, Tarif und Schaden zwischen 25 und 50 Prozent ausmacht.
Fazit der AK Expert:innen: „Geräteversicherungen bieten keine umfassende Deckung. Die monatlichen Prämienzahlungen wirken attraktiv, aber sie läppern sich über die Laufzeit. Zudem schmälern die Selbstbehalte die Leistung ebenso wie unerwartete Fußangeln im Kleingedruckten, zum Beispiel dass ‚Verschleißteile‘ aus der Deckung ausgenommen sind.“
Das sollten Konsument:innen wissen
- Schauen Sie nicht nur auf die Prämie, sondern auch auf die Leistungen.
- Achten Sie auf Deckungsausschlüsse und Selbstbehalte.
- Werfen Sie einen Blick auf Kündigungsbedingungen und Fristen.
Zur Erhebung: Die AK hat erstmals Versicherungen für Smartphones und Brillen untersucht. Zwischen November 2024 und März 2025 wurden fünf Mobilfunkunternehmen kontaktiert: A1, Magenta, Samsung, Drei und Apple. Zudem hat die AK von November 2024 bis Jänner 2025 vier heimische Optiker – Fielmann, Wutscher, Hartlauer und Pearle – per E-Mail angeschrieben sowie deren Websites ausgewertet.
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