Teuerungen: Mit diesen Tipps sparen Sie Energie und Geld!
Seit Monaten sorgen sich Arbeitnehmer:innen und Konsument:innen wegen der steigenden Energiepreise. Eine baldige Entlastung ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil. Deshalb werden wir von der AK momentan häufig nach Tipps zum Energiesparen gefragt. Die haben wir auch!
So eingeschränkt Ihre Möglichkeiten als Einzelperson im Alltag auch sind, mit ein paar Tricks kann es gelingen, Energie im Haushalt und damit Geld im Börserl zu sparen. Sie brauchen dafür nicht gleich neue Fenster oder eine bessere Wärmedämmung und schonen außerdem die Umwelt.
Richtig Heizen
Die Raumheizung verbraucht die meiste Energie im Haushalt. Je nach Gebäude und Dämmung sind es zwischen 50 und 80 Prozent. Hier kann also die meiste Energie und damit das meiste Geld gespart werden. Vor allem durch die Regelung der Raumtemperatur. Welche Zimmertemperatur die „richtige“ ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: körperlichen Aktivitäten in den Innenräumen, Alter, Bekleidung und Ernährung. Mit Hilfe von Raumreglern und Thermostatventilen können Sie die Temperatur für jeden Raum regulieren. In Räumen, in denen Sie sich wenig aufhalten, sollten Sie die Heizung drosseln. Halten Sie außerdem die Türen geschlossen.
Sind Sie tagsüber nicht in der Wohnung, drehen Sie die Heizung um drei Grad zurück. Auf keinen Fall ganz abdrehen, denn jedes Wiederaufheizen kostet sehr viel Energie. Die Tag- und Nachttemperatur sollen nicht mehr als drei Grad auseinander liegen. Während der Nacht sind Einsparungen bis zu 20 Prozent möglich. Wenn Ihr Heizkörper „gluckst“, ist es Zeit, ihn zu entlüften. Ein „glucksender“ Heizkörper transportiert Luft und wird nicht vollständig von warmem Wasser versorgt. Die Wärmeabgabe wird also reduziert.
Fugen abdichten, Heizkörper freihalten
Dichten Sie Fugen und Ritzen an Fenstern und Türen ab. Zugluft zieht Ihnen nicht nur Energie aus der Wohnung, sondern auch Geld aus der Tasche. Lange Vorhänge, Sofas und Schreibtische vor den Heizkörpern behindern die Wärmeabgabe. Vorhänge also am besten zur Seite binden oder kürzen.
Aber: Ziehen Sie die Vorhänge in der Nacht zu, der entstehende Luftpolster zwischen Vorhang und Fenster mindert die Wärmeverluste. Verwenden Sie Heizkörper nicht als Wäschetrockner, denn dadurch gehen bis zu 40 Prozent Energie verloren.
Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit – zum Beispiel mit Grünpflanzen. Je trockener die Luft, desto wärmer muss ein Raum sein, um behaglich zu sein. Schließen Sie über Nacht Jalousien oder Rollläden. Denn die meiste Wärme geht über Glasflächen und Fensterfugen verloren.
Regelmäßig Lüften
Auch durch richtiges Lüften können Sie Heizkosten sparen. Lüften Sie, indem Sie die Fenster ganz öffnen (sogenanntes Stoßlüften). Mindestens zweimal, besser drei- bis viermal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten. Je kälter die Außentemperatur, desto kürzer die Lüftungsdauer, im Winter etwa vier bis sieben Minuten. Schließen Sie die Heizungsventile währenddessen. Gekippte Fenster sind ein No-Go!
Strom sparen
Um Strom zu sparen, müssen Sie wissen, wer die Stromfresser sind. Um den genauen Verbrauch festzustellen, gibt es Energie- und Leistungsmessgeräte für den Haushaltsgebrauch, die zwischen Steckdose und Elektrogerät gesteckt werden und den Verbrauch anzeigen. Durch den Einsatz einer Energiesparlampe statt einer Glühlampe ersparen Sie sich rund zwei Drittel der Kosten.
Ein Großteil der elektronischen Geräte verfügt über eine so genannte Standby-Funktion. Damit können Elektrogeräte, sobald sie an den Stromkreis angeschlossen sind, energiesparend auf Abruf gehalten und schnell wieder aktiviert werden. Der Standby-Betrieb verursacht für einen österreichischen Haushalt im Schnitt Jahreskosten von rund 50 Euro oder mehr.
Verwenden Sie abschaltbare Steckerleisten. Die kosten zwischen fünf und 20 Euro und rechnen sich im schlechtesten Fall schon nach ein bis vier Monaten. Computer samt Drucker und Bildschirm können Sie auf diese Weise mit einem einzigen Schalter vom Netz trennen.
Ausstecken: Stecken Sie vor dem Schlafengehen oder vor dem Urlaub Fernseher oder andere große Verbraucher aus. Trennen Sie nicht benötigte Ladegeräte von Handy, elektrischem Rasierer, Akkugerät usw. vom Netz. Achten Sie außerdem beim Neukauf auf die Energieeffizienz der Geräte! Ein bis zwei Watt für Standby sollten das höchste der Gefühle sein. Verschiedene Kennzeichnungen helfen dabei.
Warmwasser reduzieren
Rund zehn Prozent des gesamten Energiebedarfs im Haushalt werden für die Warmwasserbereitung aufgewendet. So können Sie Ihren Warmwasserverbrauch reduzieren:
- Duschen verbraucht 70 Prozent weniger Wasser als Baden
- 55 bis 60 Grad maximal reichen für Ihren Boiler, damit Sie angenehm duschen können und vor Legionellen (Bakterien) geschützt sind.
- 170 Liter Wasser monatlich kostet ein tropfender Wasserhahn!
- Geschirr nicht unter fließendem Wasser spülen
- Wasser abdrehen während des Einseifens, Zähneputzens oder Rasierens
- Bis zu fünf Liter Wasser pro Tag ersparen Perlatoren an Wasserhähnen. Sie bringen Luft in den Wasserstrahl, der dadurch voller wird. Moderne Armaturen sind bereits mit Perlatoren ausgestattet.
- Bis zu zehn Liter Wasser pro Tag ersparen Durchflussbegrenzer. Sie werden als Zwischenstück einer Brausearmatur eingesetzt. Achtung: Kein Einbau bei „drucklosen“ Kleinspeichern (z. B. Unterspüle Elektroboiler).
In der Küche
Kühlschränke gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt. Zehn bis 15 Prozent des gesamten durchschnittlichen Stromverbrauchs gehen auf ihre Kosten. Am besten kühlen sie, wenn sie zu zwei Dritteln gefüllt sind. Lassen Sie warme Speisen erst auskühlen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen und denken Sie an regelmäßiges Abtauen!
Wenn möglich, verwenden Sie Umluft statt Ober- und Unterhitze beim Backofen! Damit sparen Sie je nach Gerät etwa ein Drittel Strom.
Kochen Sie mit Deckel! Ohne Deckel brauchen Sie 40 Prozent mehr Energie bei der Zubereitung. Wasser kocht bis zu dreimal schneller mit Deckel als ohne. Sie können außerdem Kochplatten bereits ein paar Minuten vor Ende abdrehen, die Restwärme reicht meistens.
Machen Sie den Geschirrspüler voll! Auch, wenn es eine Einstellung für die „halbe Ladung“ gibt, wird dabei kaum Energie eingespart. Zwei halb gefüllte Spülgänge verbrauchen bis zu 80 Prozent mehr Energie als ein Spülgang mit voller Ladung.
Im Bad
Bei der Waschmaschine gilt: Je höher die Waschtemperatur, desto höher der Verbrauch. Normale Kleidung mit Alltagsverschmutzung kann in den meisten Fällen mit 30 Grad gewaschen werden. Die Waschmaschine ist durchschnittlich für fünf Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt verantwortlich.
Sorgenkind Klimaanlage
Besser ist es, Sie haben keine! Versuchen Sie, Ihre Wohnung anderweitig zu kühlen. Verdunkeln Sie die Fenster, damit es zu keiner direkten Sonneneinstrahlung kommt und halten Sie sie geschlossen, sobald es draußen wärmer ist als drinnen. Lüften Sie früh am Morgen oder spät am Abend – und wenn das alles nicht hilft: Setzen Sie sich vor den Ventilator, statt eine Klimaanlage zu installieren.
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