Anderl: „Wir brauchen Sofortmaßnahmen gegen steigende Arbeitslosigkeit“
Die Arbeitslosigkeit in Österreich nimmt weiter zu, der lang ersehnte wirtschaftliche Aufschwung lässt weiterhin auf sich warten. „Die aktuelle Arbeitsmarktlage ist besorgniserregend. Wir sehen, dass speziell junge Menschen und Beschäftigte in Industrie und Handel zunehmend unter Druck geraten. Eine verfehlte Wirtschaftspolitik der Regierung sowie internationale wirtschaftliche und politische Entwicklungen tragen maßgeblich zu dieser negativen Entwicklung bei“, sagt AK-Präsidentin Renate Anderl.
Prognosen des Wifo für das Jahr 2025 sind verhalten optimistisch. Es wird von einem leichten Anstieg bei der Beschäftigungsentwicklung (+0,6%) ausgegangen, während die Arbeitslosigkeit moderater als derzeit ansteigen dürfte (+3%, Arbeitslosenquote: 7,2%). Dennoch verlieren viele Menschen ihre Arbeitsplätze und benötigen dringend eine gute Existenzsicherung sowie zielgerichtete Unterstützung durch das AMS.
Allerdings hat die Bundesregierung für 2025 weniger Mittel für das Förderbudget des AMS vorgesehen und angekündigt 2026 noch deutlicher zu kürzen. Auch das AMS-Personal wird reduziert. Das gefährdet nicht nur die Existenzsicherung vieler Menschen, sondern hemmt auch die notwendige Qualifizierung in Richtung Zukunftsberufe.
Mehr Mittel und Personal fürs AMS!
„Gerade in Zeiten schlechter Konjunktur sind Investitionen in eine starke Arbeitsmarktpolitik wichtig. Wir brauchen dringend mehr Mittel und Personal für das AMS, um eine gute Beratung, Qualifizierung und Förderung der Betroffenen sicherzustellen. Der für 2026 geplante Einbruch bei den Förderungen durch das AMS ist schlichtweg inakzeptabel“, betont Renate Anderl.
Die Arbeiterkammer appelliert an die künftige Regierung, rasch zu handeln und die notwendigen Investitionen in die Arbeitsmarktpolitik zu tätigen, um eine nachhaltige und faire Zukunft für alle Beschäftigten zu sichern.
Maßnahmen zur Gegenfinanzierung
Zur Gegenfinanzierung schlägt die AK vor, Maßnahmen zu setzen, um das „Zwischenparken“ beim AMS zu unterbinden. Diese Praxis von Unternehmen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei schlechtem Auftragsstand zu kündigen und sie später wieder einzustellen, kostet die Arbeitslosenversicherung jährlich 500 Millionen Euro. „Die Kosten, die Unternehmen hier auf die Allgemeinheit abwälzen, müssen sie in Zukunft selbst tragen“, macht Anderl deutlich.
„Wir müssen neben einer guten Existenzsicherung auch verstärkt in die Qualifizierung der Menschen für zukunftsorientierte Berufe investieren. Investitionen in aktive Arbeitsmarktpolitik rechnen sich gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, das sind Investitionen in den Standort und in den Aufschwung“, so die AK-Präsidentin.
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