Porträt eines bärtigen Geschäftsmannes, vor einem dunklen Hintergrund
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23.6.2022

Wenn Spekulanten ihre Finger im Wohnmarkt haben, wird’s Luxus!

In Wien wird mehr gebaut als gebraucht – die Preise steigen trotzdem in schwindelerregende Höhen – denn Spekulanten kaufen Wohnungen auf, auch internationale Fonds tummeln sich vermehrt am Markt . Zu diesem Ergebnis kommt die AK Studie „Wohnbauboom in Wien 2018 bis 2021“ , die bei einer Pressekonferenz präsentiert: wurde: 


Studie

Die gesamte AK Studie „Wohnbauboom in Wien 2018 bis 2021“  zum Downloaden finden Sie hier

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Preise steigen ins Unermessliche

Die AK gab bei der Technischen Uni Wien, Forschungsbereich für Finanzwissenschaft & Infrastrukturpolitik eine Studie in Auftrag. Die AK Studie zeigt: In Wien gibt es ein Überangebot an Wohnungen. Zwischen 2018 und 2021 wurden in Wien rund 58.000 neue Wohnungen gebaut, dem gegenüber steht ein Bevölkerungsplus von mehr als 43.000 Menschen. Aber von günstigeren Mieten ist keine Spur.

Im Gegenteil: Trotz der vielen Wohnungen steigen die Preise ins Unermessliche. Das ist auch so, weil der private Wohnungsmarkt immer mehr zum Tummelplatz für Spekulanten und Anleger wird – und den entdecken auch zunehmend internationale Fonds. Was noch hinzu kommt: Dominant ist vor allem frei finanzierter Wohnbau, aber auch leerstehende Wohnungen, vor allem frei finanzierte Eigentumswohnungen.

Es wird fürs Anlegen gebaut

AK Experte Thomas Ritt resümiert: „Es wird nicht fürs Wohnen, sondern fürs Anlegen gebaut. Der Wohnungsmarkt soll die Wohnbedürfnisse der Mieter:innen abdecken und nicht für die Spekulanten da sein. Für Durchschnittsverdiener:innen und junge Menschen sind die eigenen vier Wände meist jetzt schon unfinanzierbar – und dann noch das viel teurere Leben.“

„Viele Elemente im Anti-Teuerungspaket der Regierung sind positiv, aber es fehlen wichtige strukturelle Maßnahmen, dass Preise sinken, der Sozialstaat armutsfest wird und diejenigen, die von der Inflation profitieren oder besonders gut durch die Krisen kommen, mehr zur Finanzierung des Staates beitragen.“

Wohnen muss leistbar sein

  • Spekulanten bekämpfen: Dazu muss eine wirksame bundesgesetzliche Leerstandsabgabe her, befristete Mietverhältnisse müssen weg und Gewinne von Spekulanten abgeschöpft werden.
     
  • Mehr sozialer Wohnbau: Damit mehr geförderte Wohnungen gebaut werden, sind mehr öffentliche Grundstücke nötig.
     
  • Einmal-Mieterhöhung im Jahr plus Mietendeckel – Mieterhöhungen zurücknehmen: Die Mieten sollen nicht öfter als einmal im Jahr erhöht und auf zwei Prozent begrenzt werden – so lange bis die längst überfällige Mietrechtsreform kommt. Und: Rücknahme der heurigen Mieterhöhungen – denn auf der anderen Seite verdient sich die Immobranche eine „goldene Nase“. 

Kontakt

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