Junge Arbeitnehmerin mit Schutzhelm und -brille
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20.2.2023

Lehrstellenlücke wirklich schließen

„Für Jugendliche gilt die Ausbildungspflicht bis 18. Sie brauchen dafür aber auch genügend Ausbildungsplätze“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl anlässlich der heutigen Infomesse zur Ausbildungspflicht in der AK Wien. In Wien fehlen in den Betrieben 7.700 Lehrstellen, und Jahr für Jahr bekommen mehrere hundert Jugendliche nicht ihren gewünschten Schulplatz etwa in den HTL. „Da müssen die Unternehmen wirklich die Lehrstellenlücke schließen“, fordert Anderl, „und der Bund muss für mehr Plätze in berufsbildenden Schulen wie in den HTL sorgen.“

In Wien ist die Lehrstellenlücke nach wie vor groß. Im Jänner waren rund 8.500 Wiener Jugendliche auf Lehrstellensuche. Sie brauchen entweder sofort eine Lehrstelle, sind in Schulungen des Arbeitsmarktservice oder in der überbetrieblichen Ausbildung. Ihnen boten die Unternehmen in Wien nur knapp 800 offene Lehrstellen. Unter dem Strich fehlen damit rund 7.700 Lehrstellen in den Wiener Betrieben. 

Gerade in den Branchen, in denen Betriebe besonders laut nach Fachkräften rufen, ist die Lehrstellenlücke groß. Beispiel Metall- und Elektrobereich: Hier gibt es aktuell für 682 Lehrstellensuchende in Wien nur 92 offene Lehrstellen. Überhaupt nur 20 offene Lehrstellen gibt es im Zukunftsberuf Installations- und Gebäudetechnik, der in Wien für die Umrüstung vieler Wohnbauten auf neue Technologien dringend gebraucht wird. 

Lediglich im Tourismus und im Gastgewerbe gibt es mehr offene Lehrstellen. Das hängt vor allem mit den belastenden Arbeitsbedingungen zusammen. Das Umfeld bewegt Lehrlinge zu Abbrüchen, oder sie kehren der Branche nach dem Abschluss gänzlich den Rücken. Das zeigt der Lehrlingsmonitor von AK, ÖGB und Gewerkschaftsjugend. Die Branche muss bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen schaffen. 

Für Wien verlangt AK Präsidentin Renate Anderl vom Bund mehr Schulplätze in berufsbildenden Schulen wie den HTL: „Wien wird jünger, die Zahl der Jugendlichen steigt. Es gibt pro Jahr mehrere Hundert Jugendliche, die den gewünschten Platz in der HTL nicht bekommen.“ 

Bei der Informations- und Beratungsmesse werden Jugendliche und deren Eltern beraten, den für sie passenden Weg zu finden. Dafür stehen etwa Expertinnen und Experten des Jugendcoachings, der Produktionsschulen, des Arbeitsmarktservice Jugendliche und der Schulinfo der Wiener Bildungsdirektion zur Verfügung. 

Dabei sind auch Vertreterinnen und Vertreter der überbetrieblichen Ausbildungen. Die überbetriebliche Ausbildung leistet einen wichtigen Beitrag, damit Jugendliche ohne Lehrstelle in einem Betrieb einen Lehrabschluss machen können. Das muss auch weiterhin gewährleistet sein – durch ausreichend Plätze in der überbetrieblichen Ausbildung und Beibehaltung der Qualität der Ausbildung selbst. 

Hinweis

Info- und Beratungsmesse „Ausbildung bis 18“ für Jugendliche und Eltern, heute Montag, 20.2.2023, 13:00 bis 18:00 Uhr im Bildungszentrum der AK Wien, 1040, Theresianumgasse 16-18; Eintritt frei! 14:00 Uhr Rundgang AK Anderl, Bildungsdirektor Himmer, ÖGB-Bundesjugendsekretär Ovszenik, Sozialministeriumservice-Knopf

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