So muss Pflege
© Tea Mina Farag

Her mit Verbesserungen in der Pflege!

Wir werden immer älter – das ist an sich eine gute Nachricht. Unsere gesunden Lebensjahre werden aber weniger. Das führt dazu, dass der Bedarf an Pflegekräften neben der demografischen Entwicklung noch weiter ansteigen wird. 


Bis 2030 fehlen 75.000 Pfleger:innen

Schon jetzt gibt es lange Wartezeiten für mobile Dienste zu Hause, und Betten in Pflegeheimen und Krankenhäusern sind wegen zu wenig Personal gesperrt. Immer mehr Berufsangehörige steigen aus dem Pflegeberuf aus – bis 2030 fehlen rund 75.000 Arbeitskräfte im Pflegebereich. Das liegt an den schlechten Arbeitsbedingungen und daran, dass die politisch Verantwortlichen sich weigern, endlich etwas dagegen zu unternehmen.

Whatsapp-Gruppen, in denen gefragt wird: "Kannst du einspringen?" sind im Pflegebereich an der Tagesordnung. Die Beschäftigten in den Pflegeberufen brauchen daher am dringendsten mehr Kolleg:innen. Nur mit mehr Pflegekräften gibt es verlässliche Dienstpläne statt ständigem Einspringen, eine bessere Arbeitsaufteilung und mehr Zeit für die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen.  

Die Aufgaben in den Gesundheits- und Pflegeberufen werden immer mehr, der Personalmangel immer größer. Daher fehlt die Zeit für den Kontakt zu den Patientinnen und Patienten oder den Austausch im Team. Wir werden aber künftig noch sehr viel mehr Personal brauchen. Wir werden allerdings keines finden, wenn sich die Arbeitsbedingungen nicht grundlegend verbessern.

Halte ich den Job bis zur Pension durch?

Pflege ist kein Industriebetrieb, die Pflege von Menschen funktioniert nicht auf Knopfdruck und kann nicht mit einer Stoppuhr gemessen werden. Der enorme Stress hat Folgen: Knapp zwei Drittel der Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten, können sich nicht vorstellen, den Job bis zur Pension durchzuhalten.

Rund 45 Prozent denken mindestens ein Mal in der Woche daran, aus ihrem Beruf auszusteigen. Die ständige Überlastung führt auch zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Junge Menschen brauchen planbare Arbeitszeiten, gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, ordentliche Einstiegsgehälter und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Älteren Beschäftigten muss man ein Umfeld bieten, das sie länger und gesund im Beruf hält. Aber wenn all das fehlt, werden Ältere nicht bis zur Pension bleiben und Jüngere erst gar nicht anfangen. Die wirksame Therapie liegt auf der Hand: bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer:innen.

Junge Pflegerin betreut kranken Menschen
© Robert Kneschke, stock.adobe.com


Im besten Sozialstaat der Welt haben die Menschen, die uns, unsere Eltern und Großeltern pflegen, die besten Arbeitsbedingungen und eine gute Bezahlung. 

Unsere Forderungen

  • Bessere Arbeitsbedingungen, z.B. durch Arbeitszeitverkürzung und mehr Urlaub
  • Ausbau der Langzeitpflege
  • Mehr Geld und mehr Personal
  • Gute finanzielle Absicherung für alle, die eine Aus- und Weiterbildung im Pflegebereich machen.
 

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Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien

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1040 Wien

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