Mythos: Globalisierter Markt für Top Manager
Die Arbeiterkammer Wien hat im Februar 2014 Karriereverläufe von Vorständen in den österreichischen Unternehmen des Prime Markets untersucht. Der Recherche unterlagen alle 37 Unternehmen des österreichischen Prime Markets (Stand 9. Jänner 2014), insgesamt wurden die Karriereverläufe von 121 Vorständen analysiert.
Die Ergebnisse zeigen ein eindeutiges Bild:
- Fast
70 Prozent der analysierten Vorstände waren vor ihrem Vorstandsmandat schon
einmal in jenem Konzern beschäftigt, in welchem sie nun eine Vorstandsposition
einnehmen. Zirka 30 Prozent sind als QuereinsteigerInnen zum Konzern gestoßen.
- Die
Unternehmen des Prime Markets werden überwiegend von InländerInnen geleitet.
Von 121 Vorständen sind 81 Prozent ÖsterreicherInnen, nur 19 Prozent der
Vorstände sind ausländischer Herkunft. Davon kommen allerdings fast 74 Prozent
aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz). Vorstände ausländischer
Herkunft gelangen vorwiegend (65%) als QuereinsteigerInnen in den Konzern.
- Die Studienrichtungen der Vorstände mit Hochschulabschluss divergieren nur wenig: mit 40 Prozent dominieren die wirtschaftswissenschaftlichen Studienrichtungen noch vor den technischen Studien mit 19 Prozent. Mit einem Frauenanteil von 3,3 Prozent ist das weibliche Geschlecht in den Vorständen des Prime Markets eindeutig unterrepräsentiert.
Artikel, die Sie auch interessieren könnten ...
Frauen an der Unternehmensspitze
Der Handlungsbedarf in den Führungsgremien ist groß, der Anteil von Frauen steigt nur schleppend. Das zeigt der AK Frauen.Management.Report.
Unternehmensmonitor
Zu wünschen übrig lässt die Investitionsbereitschaft. Und bei der Verteilungspolitik ortet die AK eine Schieflage zu Ungunsten der ArbeitnehmerInnen.