Grenzenloser Verkehr - grenzenlose Ausbeutung
Beschäftigte und faire Unternehmer kommen unter die Räder
Dumpingpreise im Personen- und Güterverkehr kommen die Beschäftigten in der Verkehrsbranche, in Bahnen, Bussen, Lkws, auf Schiffen und in Flugzeugen teuer zu stehen: Die Beschäftigten sind die Hauptleidtragenden des immer billigeren Verkehrs.
60-Stunden-Wochen, unbezahlte Überstunden, wochenlange Abwesenheiten von der Familie und wochenlanges Campieren in den Fahrzeugen für einen Monatslohn, der am Ende kaum zum Leben reicht sind die traurige Realität für die mobilen Beschäftigten in ganz Europa. Gepaart mit Niedrigstlöhnen von 2,20 Euro in anderen Staaten kommen die österreichischen Verkehrsbeschäftigten in Österreich immer mehr unter Druck.
Aberwitzige Vertragskonstruktionen und fehlende Kontrollen sind der beste Nährboden für Ausbeutung
Faire Unternehmer, die in Österreich gute und regionale Arbeitsplätze anbieten kommen unter Druck. Immer mehr Konkurrenzunternehmen flaggen aus: Der Firmensitz wird als Briefkastenfirma in ein Steuerparadies verlegt, Fahrzeuge werden in steuerschonenden Ländern angemeldet, Arbeitsverträge werden in EU-Niedrigstlohnländern abgeschlossen und die Löhne unendlich gedrückt. Oft werden die Beschäftigten auch gezwungen Ein-Mann-Unternehmen zu gründen, so kann man das gesamte Risiko auf das wehrloseste und „kleinste Rädchen“ im System abwälzen. Die großen Verlierer sind dabei die europaweit rund 11 Millionen Beschäftigten und die Verkehrssicherheit (Link zu Magneten).
Beim Billigstbieterprinzip können faire und etablierte Unternehmen mit ihren Personalkosten nicht mithalten und so werden soziale Errungenschaften werden zum Wettbewerbsnachteil.
Forderungen
- Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss überall in Europa mit Mindestlöhnen, Kontrollen und Strafen durchgesetzt werden.
- Ausbildung muss harmonisiert werden.
- Lenk- und Ruhezeiten im Lkw-Verkehr oder Busverkehr sind EU-weit geregelt, werden aber oft nicht eingehalten. Kontrollen der Ruhezeiten müssen durchgesetzt werden; technische Tricks, mit denen Fahrzeuge und Kontrollgeräte manipuliert werden, müssen verhindert werden.
- Möglichkeiten der Arbeitszeitkontrolle müssen auch bei der Schiene und am Binnenschiff geschaffen werden.
- Maßnahmen gegen (Schein)Briefkastenfirmen sind endlich wirksam umzusetzen.
- Es braucht einheitliche Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards für mehr Sicherheit und faire Ausgangsbedingungen.
- Bei Ausschreibungen, etwa im Personennahverkehr, müssen Sozial- und Qualitätskriterien verankert werden. Die Direktvergabe im Personennahverkehr muss gesichert sein.
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