Kommt Kind, kommt Nachteil im Job
„Wenn wir am Muttertag Mütter und Pflegemütter hochleben lassen, müssen wir auch die Kehrseite der Medaille betrachten, die das ganze Jahr über Gültigkeit hat“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl und verweist auf eine Erhebung der AK Wien Rechtsberatung. In nur drei Monaten wurden 45 Fälle gesammelt, in denen insbesondere Mütter am Arbeitsplatz benachteiligt wurden. Unter den Betroffenen befand sich lediglich ein Mann.
Rechtlich ist die Lage eindeutig: Das Gleichbehandlungsgesetz schützt Mütter und Väter vor Diskriminierungen am Arbeitsplatz. Demnach darf es aufgrund von Schwangerschaft oder Elternschaft keine Benachteiligung geben. „In der Praxis sieht es freilich anders aus. Immer wieder tauchen in unserer Rechtsberatung Fälle klassischer Diskriminierung auf“, sagt AK Präsidentin Anderl.
Insbesondere Frauen betroffen – jeden 2. Tag ein Fall in der Beratung
Über einen Untersuchungszeitraum von drei Monaten (September bis Dezember 2019) konnten insgesamt 45 Fälle gesammelt werden – womit also jeden zweiten Tag ein Fall auftritt. Übrigens: 44 davon betrafen Frauen. „Es sind also insbesondere die Mütter, die beim Wiedereinstieg mit Benachteiligungen rechnen müssen“, so Anderl. Die Angst vor einer Schlechterstellung im Job wird aber auch eine der Ursachen sein, warum deutlich weniger Väter in Karenz gehen oder Elternteilzeit beanspruchen.
Diese Benachteiligungen reichen von Verschlechterungen des Arbeitsklimas (39 Prozent) über Verlust der Führungsposition (11 Prozent) bis hin zum Verlust des Arbeitsplatzes (20 Prozent). In der überwiegenden Anzahl der Fälle erfolgte die Diskriminierung bei der Bekanntgabe der Elternteilzeit (26 Prozent), beim Wiedereinstieg in Teilzeit (24 Prozent) sowie ab Bekanntgabe der Schwangerschaft (28 Prozent).
Hier ein Beispiel aus der Rechtsberatung
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