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Die Politik muss alles machen, um die Teuerung zu stoppen – die AK hat dazu Vorschläge auf den Tisch gelegt (10-Punkte-Schutzpaket gegen die Teuerung) Denn es gibt viele Möglichkeiten, einzugreifen, damit die Preise wieder sinken.
Die Not, die durch die Teuerung bereits entstanden ist, muss ebenfalls gelindert werden. Und hier kommt der Sozialstaat ins Spiel.
Er ist das beste Mittel, um Armut zu bekämpfen: Ohne Sozialstaat wären 45 Prozent der Menschen in Österreich armutsgefährdet.
Auch die massiven Teuerungen könnte der Sozialstaat abfedern, aber dazu muss er noch ausgebaut werden. Denn noch ist der österreichische Sozialstaat nicht armutsfest.
Die Statistik Austria hat vor kurzem neue Daten zu Armut und Armutsgefährdung in Österreich (EU-SILC 2021) bekannt gegeben. Die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen in Österreich ist – Sozialstaat sei Dank! – trotz Covid-Krise und Wirtschaftseinbruch nicht stark stiegen – von 1,22 auf 1,29 Mio. Menschen (13,9 % auf 14,7 %). Der Sozialstaat in Österreich hat die massiven Folgen der Corona-Krise wirksam abgefedert und Schlimmstes verhindert.
Jetzt muss der Sozialstaat ausgebaut werden, denn es kommen immer mehr Menschen ohne Sozialleistungen nicht über die Runden: 2021 waren 20 % mehr Menschen hauptsächlich auf Sozialleistungen zur Sicherung ihres Lebensunterhalts angewiesen als noch im Jahr davor.
Die aktuellen Teuerungen bei Wohnen, Energie und Lebensmittel treffen jene Familien, wo es schon bisher knapp war, besonders hart. Die Haushalte aus dem untersten Einkommensfünftel geben mehr als die Hälfte ihres verfügbaren Einkommens für Wohnen, Energie und Verkehr aus. Sie müssen dringend gezielt unterstützt werden, um hier keine Schuldenspirale in Gang zu setzen.
Vorrangig ist eine Anhebung des Arbeitslosengeldes (auf 70 % des Nettoeinkommens) und der Notstandshilfe sowie der entsprechenden Familienzuschläge.
Diese Leistungen liegen mit durchschnittlich 1.083 bzw. 858 Euro weit unter der Armutsgefährdungsschwelle von 1.371 Euro pro Monat (12 Mal) für einen Einpersonenhaushalt.
Damit verwundert es nicht, dass ganzjährig Arbeitslose eine enorm hohe Armutsgefährdung von 57% haben – auch dieser Wert ist gegenüber dem Vorjahr um 10 % angestiegen.
Zugleich zeigt sich aber auch, wie wirksam gezielte Instrumente sein können. So waren Menschen in Kurzarbeit nur in einem sehr geringen Maß von Armutsgefährdung betroffen, ähnlich wie Vollzeitbeschäftigte.
Die aktuellen Verbesserungen in der Sozialhilfe sind eine dringend notwendige Erleichterung des massiv beschädigten Gesetzes. Damit dieses Instrument aber seinen eigentlichen Zweck der Verhinderung von Armut erfüllen kann, müssen die Richtsätze angehoben und wieder als Mindest- statt als Höchstsätze definiert werden. Aktuell liegen diese bei 978 Euro für einen Erwachsenen und 1.369 Euro für Paare – 12x jährlich.
Waren im Jahr davor 291.000 Kinder und Jugendliche von Armut betroffen, so ist diese Zahl 2021 auf 320.000 angewachsen – das ist eine Steigerung von fast 10%! Ein-Elternhaushalte (36 %) und Mehrpersonenhaushalte mit mindestens drei Kindern (29 %) haben ein doppelt so hohes Armutsrisiko wie der Durchschnitt (15%). Kinderarmut ist besonders dramatisch, weil hier junge Menschen ihrer Lebenschancen nachhaltig beraubt werden.
Die AK Wien hat daher ein Paket zu Bekämpfung von Kinderarmut erarbeitet. Neben der Erhöhung der zentralen Geldleistungen – Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Unterhaltsvorschuss – liegt dabei der Fokus auf eine direkte Unterstützung der Kinder durch Bildungsmaßnahmen, um die Vererbung von Armut nachhaltig zu durchbrechen.
Menschen vor den Auswirkungen der Teuerung effektiv geschützt werden, sind folgenden Maßnahmen notwendig:
6 Kommentare zu diesem Artikel
6 Kommentare zu diesem Artikel
Patricia Thor 01.08.2022 09:56:38
Teuerung
Auch die Löhne gehören angepasst, als Mama dreier Kinder arbeite ich teilzeit. Leider sind diese Stellen die meist von Müttern ausgeübt werden definitiv unterbezahlt. Durch die Teuerung merken die Familien es besonders. Mieten, Sprit und Dinge aus der Grundversorgung gehören definitiv reguliert. Da müsste es preisdeckel geben.
Elena 21.07.2022 15:52:54
Lohnerhöhung
Lohnerhöhung , nicht nur für Arbeitslose das Geld erhöhen dann werden die meisten nie wirklich arbeit suchen.
Klara Borbas 09.05.2022 06:58:16
Teuerung
LOHNERHÓHUNG dringend!!!! Wer mit Vollzeitjob 1200 Euro netto verdient ist auch arm!!! Nicht immer alles nur für Arbeitslose!
Antwort auf Klara Borbas 09.05.2022 06:58:16
Gerald mayerhofer 13.05.2022 10:31:27
Pensionen...
Um Pensionen dauerhaft zu garantieren, gehören sie in die Verfassung.
Antwort auf Klara Borbas 09.05.2022 06:58:16
Christian Praus 07.08.2022 10:19:11
Lohnerhöhung/Arbeitslosengeld
ALG und Notstandshilfe sollten jährlich um die aktuelle Inflationsrate erhöht werden, bei den KV-Verhandlungen sollte die aktuelle Inflationsrate als unterster Wert gesetzlich festgelegt werden.
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Pollyana 06.11.2022 00:14:08
Armut
Leider manche,die an Armut leiden sind Migranten in "Unterqualifikation Job" und Studierende.
Der Stadt nehmen noch ein großer Stück von unseren Lohn, das sind so viele Steuer für Menschen mit so einem geringer Einkommen!
Ausländische Studierende haben vielen Problem mit einem Job zu finden,der Grund dafür ist,so viele Bürokratie! AMS erlaubt sie nicht immer 20 Stunden arbeiten,sie müssen noch jeden Semester ein hoch Stundiusgebühr zahlen ,ohne Recht zu eine Einlass oder ein Beinhilfe zu antragen.
Es fehlt noch viele Aspekte für Österreich eine richtige Sozialstaat zu sein , der Hilfe,dass der Stadt anbieten ist sehr schwer und Bürokratisch für eine Ausländer zu bekommen am meisten ,gar nicht möglich!auch für österreichische mit niedrigem Einkommen, gibt's nicht so viele Angebote zu einer Entlassungen.
Schulen sollen 100% kostenlos sein! Eltern sollen nicht für entweder Bücher noch essen zahlen!
Wofür die Völker zahlen ... weiterlesen