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Rund um das Thema Pensionen wird heftig mit Zahlen jongliert - und oft auch manipuliert. Schauen wir uns an, was Mythos ist und was Wahrheit. Denn schließlich geht es um unsere Alterssicherung.
Die Lebenserwartung steigt und die Babyboomer kommen langsam ins Pensionsalter. Deshalb, so der Mythos, werden die Pensionsausgaben dramatisch steigen.
Wahr ist: Die Ausgaben für die Pensionen bleiben weitgehend stabil. Der Anteil am BIP für die öffentlichen Pensionen und Rehab-Gelder steigt auch in der Zukunftsprognose nur wenig – und das, obwohl es künftig einen wesentlich höheren Anteil an Menschen über 65 geben wird. Der Grund: In den letzten Jahren hat es bereits zahlreiche Pensionsreformen gegeben, die nun immer stärker greifen. Der demografische Wandel ist also längst berücksichtigt worden.
Vor Ausbruch der Finanzkrise und der darauffolgenden Weltwirtschaftskrise lagen die BIP-Anteile sogar unter den Werten von 1985. Erst ab 2009 ist in Folge der Wirtschaftskrise wieder ein Anstieg zu verzeichnen, aber nicht weil die Ausgaben deutlich steigen würden, sondern aufgrund des massiven BIP-Einbruchs und der seitdem weitgehenden Stagnation.
Manchmal wird anhand von Euro-Beträgen vorgerechnet, wie dramatisch die Pensionskosten steigen. Doch das ist unseriös.
Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum der Brotpreis von 1976 nicht mehr mit dem von 2016 übereinstimmt? Und warum das Kilo Brot nach weiteren 40 Jahren sicher einen noch wesentlich höheren – nominellen – Preis haben wird?
Löhne, Gehälter und Pensionen steigen mit der Wirtschaftsentwicklung und der Inflation. Die Preise steigen auch. Seriöse Zukunftsprognosen berücksichtigen das. Deutlich höhere Euro-Beträge für Pensionen in 40 Jahren bedeuten also nicht, dass die Ausgaben explodieren. Sie zeigen lediglich, dass auch die Pensionen mit der Wirtschaftsentwicklung und den Preiserhöhungen schritthalten müssen - damit die Menschen auch in Zukunft mit einer angemessenen Altersversorgung rechnen können.
In den letzten Jahren gab es bereits einige, zum Teil sehr tiefgreifende Reformen, um unser Pensionssystem leistungsfähig zu halten. Zum Beispiel:
Mit der Pensionsreform 2005 werden bei Menschen, die ab 1955 geboren sind, nicht mehr „die besten“ Verdienstjahre zur Pensionsberechnung herangezogen. Das so genannte Pensionskonto berücksichtigt die Lebensarbeitszeit – mit allen guten und schlechten Phasen.
Außerdem gab es mehrere gesetzliche Regelungen, damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer später in Pension gehen. Das 2. Stabilitätsgesetz 2012 sowie das Sozialrechts-Änderungsgesetz 2012 brachten weitreichende Verschärfungen:
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